12. Oktober 2012
Literatur und Film haben sich immer schon wechselseitig angeregt. Literarische Einflüsse im Film, filmische Strukturen in der Literatur zeugen davon. Beide Medien arbeiten seit jeher mit mythischen Erzählungen, um Figuren und Storylines zu entwerfen.
Interessante weibliche Mythenfiguren sind u.a.:
In den mythischen Erzählungen enden diese Figuren meist tragisch, da sie in strengen kulturellen und religiösen Mustern gefangen bleiben. Der Mythos dient hier nicht dazu, Figuren in den Vordergrund zu stellen, sondern es sind lehrhafte Darstellungen der Unausweichlichkeit göttlicher und damit die Gesellschaft strukturierender Regeln.
Aufgabe: Wie kann man diese Konflikte in die heutige Zeit übertragen: Die gesellschaftlichen Implikationen und Anforderungen weiblichen Rollenverhaltens sollten sich inzwischen geändert haben. Wie wirkt sich dies auf die Figuren aus? Können ihre Konflikte heute anders gelöst werden? Und wie?
Der Workshop soll mit mythischen Frauenrollen spielen, sie zerlegen, neu zusammenbauen und mit Eigenschaften versehen, die uns AutorInnen gefallen.
Vorarbeit
Wahl einer weiblichen mythischen Figur: Analyse ihrer Eigenschaften, ihres Konfliktes.
Übertragung in die Gegenwart: Erstellen eines Profils nach physiologischen, soziologischen, psychologischen Gesichtspunkten.
Workshop
Einführung in Verbindungen von Film und Literatur, Einführung zu Mythos und Erzählen, strukturelle Merkmale von Mythen
Kurze Vorstellung der gewählten Figuren durch die TeilnehmerInnen
Schreibarbeit vor Ort plus Feedback: Besprechung der Figur, eventuell Entwicklung von Handlungslinien, Nebenfiguren, Gegenspielerinnen etc.
Termin
12. Oktober 2012, 14 – 18 Uhr
Ort: Konferenzraum, Filmhaus am Spittelberg
Stiftgasse 6, 1070 Wien
TeilnehmerInnenzahl: maximal 10 Personen
Kosten: für Mitglieder € 30,- für Nicht-Mitglieder € 50.-
Zielpublikum/Teilnahmebedingung
Der Workshop wendet sich an professionelle DrehbuchautorInnen und DramaturgInnen.
Die TeilnehmerInnenzahl ist beschränkt.
Anmeldung
Wir ersuchen um Bewerbung mit kurzem Lebenslauf per Email an das drehbuchFORUM Wien: office@drehbuchforum.at
Zusendungen bitte bis spätestens Do 1.10.2012
Mitglieder des Drehbuchverbands werden im Fall einer Überbuchung vorgereiht.
Sabine Scholl lebte nach einem Studium in Wien, in Aveiro, Chicago, New York, Nagoya, wo sie an Universitäten lehrte. Seit ihrer Rückkehr in den deutschsprachigen Raum unterrichtet sie Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, von 2009-2012 auch am Institut für Sprachkunst der Angewandten Wien, das sie mitbegründet hat.
Schrieb zahlreiche Bücher in verschiedenen Genres: Roman, Essay, Literarische Reiseführer, Krimi, Gedichte. Wichtige Themen: Leben mit/in verschiedenen Sprachen und Kulturen, Transnationale Subjekte, Feminismus. Letzte Veröffentlichungen: „Giftige Kleider“ 2010,„Tödliche Tulpen“ 2011. Demnächst erscheint der Roman: „Ich bin die Früchte des Zorns“, sowie die Studie „Männeralphabet“. Sabine Scholl lebt heute mit ihrem Sohn in Berlin.