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23. April 2020
 

Liebe Mitglieder, liebe Freund*innen des drehbuchFORUM Wien!

Neben den täglichen Bemühungen, die Anforderungen der Quarantäne und Schutzmaßnahmen zu bewältigen sind die dringendsten Fragen, wie das finanzielle Überleben sichern, wann können Filme wieder gedreht werden und wann im Kino gesehen, im Fernsehen ausgestrahlt werden. Auch für Drehbuchautor*innen ist dies eine existenzielle Frage, da die letzte große Rate der Drehbuchgage bei Drehstart ausbezahlt wird. Der Drehbuchverband Austria bemüht sich derzeit eine Lösung unabhängig vom Beginn der Dreharbeiten zu finden, wie dies schon etwa die ARD praktiziert.

Wir versuchen jetzt erstmals online-Veranstaltungen zu anzubieten und starten mit einer bereits für 2020 geplanten Arbeit-Alltag-Welt Exkursion nach Innsbruck zum Thema Eifersucht und besuchen den Psychiater Harald Oberbauer, der einzigartig im deutschsprachigen Raum eine Eifersuchtssprechstunde an der Klinik in Innsbruck betreibt. Natürlich wird es auch um die spezielle Auswirkung der Corona-Beschränkungen auf das Leben in Quarantäne gehen. Die Teilnahme ist begrenzt, es wird die Möglichkeit zu individuellen Fragen geben. Weitere online-Veranstaltungen sind geplant.

In unserer Drehbuch – lesen! Reihe freuen wir uns diesmal das Drehbuch zum Film Siebzehn von Monja Art online zu stellen, mit dem sie 2017 den Spezialpreis der Jury bekam. Zur weiteren Vertiefung auch noch aus unserem Archiv zum Nachhören die Let’s talk about script Veranstaltung auf der Diagonale zu Siebzehn und Mitte der Welt, bei der Mirjam Unger ein ausführliches Gespräch zu den beiden Drehbüchern mit Monja Art und Jakob M. Erwa führte.

Weiters aus unserem Archiv das trans-script Werkstattgespräch mit der Szenenbildnerin Katharina Wöppermann, das der Drehbuchautor Thomas Reider im April 2018 mit ihr zu ihren Inspirationen aus Drehbüchern für ihre Arbeit führte und die Ausstattung von Literaturadaptionen, Genrefilmen etc.

Wir wünschen sonnige Frühlingstage und bleiben Sie gesund oder werden Sie es bald wieder!

Wilbirg Brainin-Donnenberg, Christian Neubacher, Stefanie Weberhofer
drehbuchFORUM Wien

Informationen zur Covid19 Krise

Arbeitsstipendien der Stadt Wien wurden aufgestockt
Die Stadt stockte am Dienstag die Ende März eingerichteten Arbeitsstipendien für Kunstschaffende und freischaffende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf. Die Überbrückungshilfe für die Zeit der Coronakrise wird von einer Million auf drei Millionen Euro erhöht. Die Stipendien sind personenbezogen, maximal werden 3.000 Euro vergeben. Die Einreichung ist unter „coronahilfe@ma07.wien.gv.at“ noch bis 29. April möglich, die Erledigung erfolgt ab Mitte Mai.
1.100 Anträge aus allen Feldern der Kunst konnten bisher verzeichnet werden.

Dreharbeiten: Einschätzung vom Dachverband der Österreichischen Filmschaffenden
Die Regierung hat Mitte Mai als nächsten Entscheidungspunkt für Dreharbeiten definiert. Es wird also von der Entwicklung der Pandemie und den Beratungen abhängen, wann und unter welchen Voraussetzungen wieder gedreht werden kann. Im Spielfilmbereich wird dies aber bis Mitte Mai definitiv nicht möglich sein. Theater dürfen erst im Juni wieder proben.
Natürlich wollen wir alle, dass möglichst bald wieder gedreht werden kann. Dies kann aber nur unter klar definierten Bedingungen stattfinden. Dazu sind wir mit Medizinern und unseren KollegInnen im europäischen Ausland im Austausch. Klar ist, dass unsere atypischen Produktionsabläufe höchst unterschiedlich sind – das reicht vom Dokumentarfilm – Team, das oft aus wenigen Personen besteht, bis zum großen Spielfilmteam. Die Abläufe und Anforderungen sind höchst unterschiedlich und können wohl nicht einfach über einen Kamm geschert werden.
Wozu aber unbedachte Risiken und falsche Einschätzungen der Lage führen können, haben wir in Nachbarländern beobachten können. Medizinische Sicherheit und rechtliche Absicherung sind notwendig – das Risiko darf nicht wieder auf die Beschäftigten abgewälzt werden, wie wir es in den letzten Wochen erlebt haben.

Dreharbeiten sind auch für Drehbuchautor*innen von großer Bedeutung, wird doch bei Drehstart die letzte Rate der Drehbuchgage ausbezahlt. Wir, der Drehbuchverband Austria, bemühen uns zurzeit, eine Lösung unabhängig vom Drehstart zu finden, wie dies etwa die ARD schon praktiziert.

 
 
Dr. Harald Oberbauer (c) Florian Lechner

Arbeit Alltag Welt: Eifersucht

Eine virtuelle Exkursion in die Eifersuchtssprechstunde zu Dr. Harald Oberbauer

Di, 28.4., 17 Uhr

Jede/r von uns kennt das „qualvolle Gefühl eines vermeintlichen oder tatsächlichen Liebesentzugs“, wenn eine für uns wichtige Beziehung bedroht scheint: die Eifersucht. Sie tritt meistens in der Paarbeziehung auf, oder auch zwischen Geschwistern oder Freund*innen. Dahinter steckt immer ein Angstgefühl und Kontrollverlust verbunden mit Rivalität.
Von krankhafter Eifersucht spricht man, wenn die Lebensqualität einer oder beider Seiten durch das besitzergreifende Verhalten massiv einschränkt wird, obwohl gar keine ausreichenden Beweise für die Untreue des Partners vorliegen. Krankhafte Eifersucht ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom unterschiedlicher Störungsbilder, wobei die Grenzen zwischen normaler und krankhafter Eifersucht fließend sind. Wird die Eifersucht zum Rauschzustand, ist “Feuer am Dach”, denn Gewalt bis hin zu Mord können die Folge sein.
“Die reinste Horrorvorstellung sind Firmenweihnachtsfeiern.” Die, sagt Dr. Harald Oberbauer lächelnd in einem Standard-Interview, “gehören gänzlich abgeschafft”. Ebenso wie Handys mit all ihren Apps, das Internet überhaupt, “alles ein Fluch”.
Harald Oberbauer ist Psychiater an der Klinik Innsbruck, und er ist Experte auf dem Gebiet der Eifersucht. Mit seiner Eifersuchtssprechstunde am der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Innsbruck, hat er eine Anlaufstelle für Eifersüchtige geschaffen, die einzigartig ist im deutschsprachigen Raum. Dort können (krankhaft) Eifersüchtige und deren Angehörige ihre Situation diagnostisch abklären lassen und Therapieeinleitung und Therapievermittlung in den extramuralen Bereich erhalten.

Wir besuchen Dr. Harald Oberbauer virtuell in Innsbruck und wollen mehr über die Eifersucht, konkrete Fälle, die resultierenden Folgen und die möglichen Therapieformen wissen. Und auch, ob sich unter den Vorzeichen der aktuellen Quarantäne-Bestimmungen die Problembereiche in Beziehungen zuspitzen, oder womöglich sogar entspannen: Wie geht man auf engem Raum mit Eifersucht um? Gibt es momentan überhaupt Grund zur Eifersucht oder geht es ohnedies auch viel um Phantasien?

Diese und viele weitere Fragen wollen wir bei eine Online-Konferenz am Di, 28.4.2020 um 17 Uhr mit Dr. Harald Oberbauer besprechen.
Anmeldung bis Sonntag Abend 26.4.2020 erforderlich.
Wir beschränken die Anzahl der Teilnehmer*innen, Mitglieder werden vorgezogen, die Teilnahme ist gratis. Dauer etwa eine Stunde.
Der genaue Ablauf und der entsprechende Link folgen am Montag, aktive Teilnahme mit eigenen Fragen ist möglich.

Zur Anmeldung >

 
 
Siebzehn 300

Drehbuch - lesen!

Drehbücher zum Download und Lesen

Als Service stellen wir österreichische Drehbücher, die bereits Preise erhalten haben oder ausgezeichnet wurden, als PDF zum Download bereit. Damit legen wir erneut den Fokus auf das Drehbuch und die Drehbuch-Autor*innen und bauen gleichzeitig eine Sammlung von herausragenden Werken auf.

Neben Egon Schiele – Tod und Mädchen von Hilde Berger und Dieter Berner, Murer – Anatomie eines Prozesses von Christian Frosch, Nevrland von Gregor Schmidinger, Licht von Kathrin Resetarits, Zauberer von Clemens Setz, Sebastian Brauneis und Nicholas Ofczarek, Kater von Händl Klaus, Jack von Elisabeth Scharang, ist nun auch Siebzehn von Monja Art, die dafür den Thomas Pluch Spezialpreis der Jury 2017 erhalten hat, auf unserer Webseite verfügbar.

Aus der Jurybegründung:
Das […] Drehbuch zeichnet sich durch seinen detaillierten Blick auf eine Zeit der Umbrüche und sein spielerisches Erkunden von Körperlichkeit aus. Die Geschichte schildert mehr oder weniger geglückte Versuche der Protagonistinnen aus der Heteronormativität auszubrechen und verweigert dabei jegliche Romantisierung der Jugend.

Zur Webseite >

Darüber hinaus können Sie das Let’s talk about scripts! – Gespräch zu Siebzehn und Die Mitte der Welt, das Mirjam Unger im Rahmen der Diagonale mit Monja Art und Jakob M. Erwa geführt hat, anhören.
Zum Archiv >

 
 
Katharina Wöppermann

trans script - Das Drehbuch aus der Perspektive anderer Departements - Szenenbild mit Katharina Wöppermann

Eine Veranstaltung zum Nachhören

Die Reihe trans script setzt Gestaltungsmittel anderer Departements in Bezug zur Praxis von Drehbuchautor*innen. Mit welchen Mitteln feilen andere Departements an Figuren oder der Spannung und was kann das Drehbuch dazu liefern?

2018 konnten wir die renommierte und preisgekrönte Szenenbildnerin Katharina Wöppermann für ein Werkstattgespräch gewinnen.
Im Gespräch mit dem Drehbuchautor und Regisseur Thomas Reider sprach sie aus ihrer langjährigen Praxis in Österreich und international über die Inspirationen für ihre Arbeit aus den Drehbüchern. Wie werden Genre-Filme ausgestattet, wie geht sie an Literaturadaptionen heran, welche Bedeutung hat das Szenenbild bei Episodenfilmen? Wie sehr folgt man der Vorlage?
Inspirationen können aus sehr unterschiedlichen Teilen des Drehbuchs kommen, nicht nur konkreten Ortsbeschreibungen, Settings, sondern auch aus Dialogen. Aber wo sind die Beschreibung im Drehbuch eventuell zu detailliert? Was engt zu sehr ein?
All diese Fragen wurden ausführlich behandelt, danach gab es ausführlich Gelegenheit zu Fragen.
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Termine, Tipps und Einreichfristen

Kärnten: Arbeitsstipendium für Drehbuch- und Stoffentwicklung
Das Land Kärnten vergibt für 2020 ein mit 5.250 Euro dotiertes Arbeitsstipendium für Filmschaffende. Förderungswürdig sind die Entwicklung eines Filmprojekts (Drehbuch- oder Stoffentwicklung) oder die Finalisierung eines Drehbuchs.
Antragsberechtigt sind Filmschaffende, die entweder in Kärnten geboren oder tätig sind oder deren Persönlichkeit/Werk in einem sonstigen signifikanten Bezug zum Land Kärnten stehen.
Personen, welche die Förderungsvoraussetzungen erfüllen, werden eingeladen, sich bis spätestens 15. Mai 2020 mittels ONLINE-Formular zu bewerben. Nähere Informationen (Ausschreibung, ONLINE-Formular) unter:
www.kulturchannel.at/ausschreibungen/artikel/land-kaernten/artikel/ausschreibung-arbeitsstipendium-fuer-filmschaffende-2020/

 
 
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