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30.6.2022
 

Liebe Mitglieder! Liebe Freund*innen des Drehbuchforum Wien!

Nach drei Jahren konnten wir die Hauptpreisverleihung des If she can see it, she can be it Drehbuchwettbewerbs endlich wieder im wunderschönen Filmcasino gemeinsam feiern.

Aus diesem Anlass wurden auch Monika Farukuoye, Gloria Gammer, Gabriele Neudecker, Klara von Veegh und Judith Zdesar als Preisträger*innen der 1. Stufe des Wettbewerbs und Nominierte für den Hauptpreis nochmals geehrt und ihre Stoffe durch die international Jury bestehend aus Tina Leisch, Sabine Scholl, Anna Schwingenschuh, Titus Selge und Weina Zhao mit den schönen Jurybegründungen vorgestellt.
Anschließend vergab die Jury den Hauptpreis an das Treatment Glimmer von Klara von Veegh mit einem Preisgeld von 15.000 Euro und zusätzlicher dramaturgischer Begleitung.
Gloria Gammer erhielt für ihr Treatment Wie man ein Alpenkönig wird eine Special Mention. Wir gratulieren Klara von Veegh sehr herzlich, sind sehr neugierig auf das Drehbuch und möchten alle Preisträgerinnen* zur Weiterentwicklung ihrer Stoffe ermutigen und hoffen auf Interesse der Branche. Der Wettbewerb trägt bereits erfreuliche Früchte: Wir gratulieren Alexandra Macharová, die mit ihrem Drehbuch Perla vor 2 Jahren den Hauptpreis gewonnen hatte, zur Herstellungsförderung des Österreichischen Filminstituts und hoffen auf baldige Realisierung des Films.

Roland Teichmann und Iris Zappe-Heller (Österreichisches Filminstitut) kündigten zur großen Freude Aller die Fortsetzung des Wettbewerbs an, diesmal zum Thema Diversität – in all ihren unterschiedlichen Aspekten – der Entwicklung diverser Frauen*Figuren, sowohl nach Gender, PoC, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, sexueller Orientierung und Identität, sozialer Herkunft, Lebensrealitäten. Die genaue Ausschreibung folgt im Herbst 2022, Einreichtermin ist Anfang Februar 2023.

Als Special Guest des Abends konnten wir die Drehbuchautorin und Regisseurin Marie Kreutzer gewinnen, die passend zu unserem Wettbewerbsthema der Frauen*figuren jenseits der Klischees und Heimat(film) sehr aufschlussreiche und inspirierende Details aus der Entwicklung der Figur der Kaiserin Elisabeth zwischen historischen Fakten und der Freiheit eigener Interpretation erzählte. Das Publikum konnte durch Clips des Films auch konkrete Beispiele der spannenden Umsetzung erleben. Ein Mitschnitt des Gesprächs kann auf unserer Webseite nachgehört werden.

Das Thema Heimat(film) spiegelte sich bei der Preisverleihung auch in der faszinierenden Musik der Geigerin, Sängerin und Komponistin Julia Lacherstorfer (Klangregie Lukas Froschauer), die in ihren Texten und Klängen Volksmusik neu definiert und Geschichten von Frauen* erzählt.

Wir gratulieren Klara von Veegh sehr herzlich zum Hauptpreis, danken dem Österreichischen Filminstitut sehr für die Unterstützung und für die Fortsetzung des Wettbewerbs und melden uns im Herbst mit Details zum Wettbewerb inklusive einer Auftaktveranstaltung.

Herzliche Grüße!

Wilbirg Brainin-Donnenberg, Christian Neubacher und Sarah Binder
drehbuchFORUM Wien

 
 
 
 

IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT - Gewinnerin

Klara von Veegh gewinnt Hauptpreis mit Glimmer

Das Drehbuchforum Wien, das Österreichische Filminstitut/gender*in*equality in Kooperation mit FC GLORIA – Frauen Vernetzung Film freuen sich sehr, die Preisträgerin der zweiten Wettbewerbsstufe IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT bekannt zu geben:

  • Klara von Veegh mit Glimmer

Aus den fünf Finalist*innen der ersten Wettbewerbsstufe wurde die Preisträgerin mit dem Hauptpreis von 15.000,- Euro plus dramaturgischer Begleitung ausgezeichnet! Wir gratulieren der Preisträgerin sehr herzlich und möchten alle Nominierten zur Weiterentwicklung ihrer spannenden Treatments ermutigen!

Eine Special Mention der Jury ging an Gloria Gammer für Wie man ein Alpenkönig wird.

Die Wettbewerbs-Finalist*innen waren:

  • Monika Farukuoye mit Der unerhörte Fraum
  • Gloria Gammer mit Wie man ein Alpenkönig wird
  • Gabriele B. Neudecker mit Secret Anastasia
  • Klara von Veegh mit Glimmer
  • Judith Zdesar mit Unter Tage

Wir danken der fünfköpfigen Jury:

Tina Leisch, Film-, Text- und Theaterarbeiterin
Sabine Scholl, Autorin, Essayistin
Anna Schwingenschuh, Drehbuchautorin, Filmemacherin, Haupt-Preisträgerin des Vorjahres
Titus Selge, Drehbuchautor, Regisseur
Weina Zhao, Drehbuchautorin, Filmemacherin, Preisträgerin 2017/18

Die feierliche Preisverleihung fand am Mittwoch, den 29. Juni 2022 um 20.00 Uhr im Filmcasino in Wien statt.

Die Pressemappe und weitere Informationen zum Preis, den Nominierten und der Jury >

 
 

Klara von VeeghGlimmer

Jurybegründung

In einer Welt, in der Heimat nur noch eine Erinnerung ist, in der selbst Ordnungsmächte eine Gefahr für den Einzelnen darstellen, herrscht beständige Unsicherheit. Im Niemandsland hilft die Schlepperin Celia Menschen über die Grenze in ein unbestimmtes Terrain, von dem diese Sicherheit erhoffen. Brutalität und Grausamkeit sind an der Tagesordnung. Die Figur der Schlepperin wird dabei durchaus ambivalent gezeichnet, sie ist sowohl Nutznießerin als auch Opfer der desaströsen Lage, sie ist kaltblütig, aber auch durch den Verlust ihres Kindes traumatisiert. Völlig unsentimental werden Kindersoldaten dargestellt, die ihre Unschuld und Unbefangenheit längst verloren haben und ihre grausamen Aufträge mithilfe von Crystal Meth erledigen. Das ist die Währung, wo konventionelle Zahlungsmittel versagen. Wo jeder gegen jeden kämpft, um zu überleben, werden Freundschaft, Elternschaft, Sexualität und Fürsorge genauso brüchig wie der Begriff Heimat als sicherer Ort.
Die Atmosphäre von Gefahr und Ausweglosigkeit wird in eindrucksvollen Bildern filmisch gekonnt vor das innere Auge gezaubert. Blicke, Gesten, körperliche Signale, karge Sprachbrocken wirken anstelle erklärender Dialoge. Das Treatment nutzt Töne und Geräusche, um die an apokalyptische Videospiele erinnernde Stimmung sinnlich wahrnehmbar zu machen. Klara von Veeghs „Glimmer“ zwingt die Leserin unweigerlich tagesaktuelle Geschehnisse von Flucht und Krieg aus einer häufig verdrängten Perspektive wahrzunehmen. Wir sind gespannt auf diesen Film und wünschen ihm ein großes Budget.
Die Jury gratuliert Klara von Veegh zum Hauptpreis des if she can see it, she can be it Drehbuchwettbewerbs.

Glimmer
In einer postapokalyptischen Welt, die von Gewalt und Chaos geprägt ist, ist die Schlepperin Celia für viele Menschen die einzige Hoffnung zu überleben. Als der Flüchtling Lovis sie bittet, ihn und seine Tochter Kora über die Grenze in den österreichischen Bergen zu führen, wird Celia mit ihrer grausamen Vergangenheit konfrontiert und muss buchstäblich aufbrechen, um heimzufinden.

 
 
 
 

Gespräch mit Marie Kreutzer zur Entwicklung der Figur der Kaiserin Elisabeth im Drehbuch


Wir freuen uns besonders, die Drehbuchautorin und Regisseurin Marie Kreutzer für diesen Abend als Special Guest gewonnen zu haben. Ihr Film Corsage hatte gerade in Cannes seine Weltpremiere in der Sektion Un Certain Regard und wurde begeistert gefeiert und mit dem Darsteller*innenpreis für Vicky Krieps ausgezeichnet.
Marie Kreutzer sprach mit Wilbirg Brainin-Donnenberg über die Entwicklung der Figur der Kaiserin Elisabeth im Drehbuch, von dem Spagat zwischen historischen Fakten und Dokumenten und ihrer eigenen Interpretation, von der Bürde der Konnotation einer berühmten historischen Figur und dem Versuch der Recherche nach vielleicht verdeckten Wesenszügen der Kaiserin und der bewussten Dekonstruktion des Sissi-Mythos. Anhand von ersten Clips aus Corsage ging es um das Körperbild, die Rolle als Kaiserin und ihr Aufbegehren gegen ihre ausschließliche Rolle als Staffage. Marie Kreutzer war es ein Anliegen sowohl die Kaiserin als auch den Kaiser als differenzierte, widersprüchliche Figuren darzustellen. Mit ihrem Film bringt Marie Kreutzer bewusst weitere Facetten von Kaiserin Elisabeth ans Licht, jenseits der berühmten Abbildungen und romantisch verklärten Erzählungen. Am Schluss wurde auch das Medium Film als künstlerisches Mittel in Corsage und das Erbe der Sissi-Verfilmungen thematisiert. Das Gespräch kann hier nachgehört werden:
http://www.drehbuchforum.at/archiv/audio#If%20she%20Kreutzer

Marie Kreutzer
Marie Kreutzer ist Drehbuchautorin und Regisseurin, sie studierte Buch und Dramaturgie an der Filmakademie Wien. Sie ist langjähriges Vorstandsmitglied des Drehbuchforum Wien und des Drehbuchverband Austria und im Aufsichtsrat des Österreichischen Filminstituts. Mit ihrem ersten Langspielfilm Die Vaterlosen gewann sie u. a. den Großen Preis des österreichischen Filmfestivals Diagonale. Es folgten die Kinofilme Gruber geht und Was hat uns bloß so ruiniert, bei denen sie für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichnete.
Ihr Spielfilm Der Boden unter den Füßen wurde zu den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2019 in den Wettbewerb um den Goldenen Bären eingeladen.
Fürs Fernsehen drehte sie die Stadtkomödie Die Notlüge und den Landkrimi Vier (Buch und Regie).
2022 folgt mit Corsage ein Historiendrama um Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn mit Vicky Krieps in der Hauptrolle, das bei der Weltpremiere in Cannes begeistert aufgenommen wurde.

 
 
Schriftbild If she can

IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT

Ausschreibung des 7. Drehbuchwettbewerbs

Wir freuen uns sehr, die Fortsetzung des Wettbewerbs mit der 7. Ausgabe bekannt geben zu können. Ein großes Danke an Iris Zappe-Heller und Roland Teichmann für die Unterstützung durch das Österreichische Filminstitut!
Der zweistufige Drehbuchwettbewerb richtet sich an die österreichische Filmbranche. Teilnahmeberechtigt sind Drehbuchautor*innen und Nachwuchsautor*innen österreichischer Nationalität oder EWR-Bürger*innen mit ständigem Wohnsitz in Österreich. Einzureichen sind Exposés für abendfüllende Kino-Spielfilme mit mindestens einer zentralen Frauenfigur.

Einreichfrist: Anfang Februar 2023

Preisgeld
1. Stufe: 5× 5.000 Euro und dramaturgische Begleitung zur Entwicklung eines Treatments
2. Stufe: 1× 15.000 Euro und dramaturgische Begleitung zur Entwicklung eines Drehbuchs

Detaillierte Infos ab Mitte November unter www.drehbuchforum.at

 
 
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