Das Filmcasino voller Wettbewerbsteilnehmer*innen, Produzent*innen und neugieriger Filmbranche: Die Journalistin Sibylle Hamann begeistert mit ihrem Kurzvortrag sichtbar – unsichtbar zu Frauen*bildern zwischen afghanischer Burka und Babylon-Bordellplakat und analysiert patriarchale Blockaden der Kreativität von Frauen, die Sängerin Martina Claussen schafft mit ihrer Stimme im Dialog mit ihrem Computer Sprach- und Klangräume, die Jury beschenkt die Preisträger*innen mit wunderschönen Texten zu ihren vielschichtigen Frauen*figuren, Männer*figuren und Geschichten und lässt so das Publikum ihre Begeisterung für die Figuren und Stoffe erleben – und als Höhepunkt: die fünf Preisträger*innen strahlen.
Wir gratulieren den Gewinner*innen: Iris Blauensteiner, Johannes Bültermann, Magdalena Chmielewska, Andreas Schiessler, Mario Karner und Antoinette Zwirchmayr!
5 × 5.000 Euro Preisgeld und dramaturgische Begleitung!
Wir freuen uns auf die Treatments, die bis Ende Mai entstehen und danken dem Österreichischen Filminstitut für die Unterstützung!!
Durch ein Pitching mit Produzentinnen und Producerinnen haben 18 weitere von der Jury ausgewählte Exposés am 28. November 2018 die Chance, Feedback zu bekommen, im Idealfall auf Interesse zu stoßen und gemeinsam weiterentwickelt zu werden.
Wir wünschen allen Autor*innen mit ihren unterschiedlichen Stoffen zwischen Drama und Komödie, Coming of Age und Historischen Stoffen, Science-Fiction und Feel Good Movie, Film Noir und Heimatfilm gutes Vorankommen.
Und freuen uns auf ein Wiedersehen Ende der Woche bei den Veranstaltungen mit der schwedischen Drehbuchautorin Camilla Ahlgren und ihrer ungewöhnlichen Hauptfigur, der Mordkommissarin Sarga Noren, in der schwedischen-dänischen TV Serie Bron / Die Brücke!
Herzliche Grüße
Wilbirg Brainin-Donnenberg, Christian Neubacher und Stefanie Weberhofer
drehbuchFORUM Wien
Die Preisträger*innen der 1. Wettbewerbsstufe
Das Drehbuchforum Wien, das Österreichischen Filminstitut/gender*in*equality und
FC GLORIA Frauen Vernetzung Film freuen sich sehr, die Preisträger*innen der ersten Wettbewerbsstufe (vom Exposé zum Treatment) von IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT bekannt zu geben:
• Iris Blauensteiner mit Gelbe Blätter
• Johannes Bültermann mit Die Abwesenden und die Übriggebliebenen
• Magdalena Chmielewska und Andreas Schiessler mit Olka
• Mario Karner mit Andrea, the Giant
• Antoinette Zwirchmayr mit Ich bin mein Versteck
Die hochkarätige Jury hat aus der hohen Zahl von 53 eingereichten Exposés fünf ausgewählt, die mit einem Preisgeld von je 5.000 Euro ausgezeichnet wurden. Die Auszeichnung schließt eine dramaturgische Begleitung durch erfahrene Drehbuchautor*innen mit ein, die gemeinsam mit dem Preisträger*innen ausgewählt werden.
Die Vielfältigkeit der Frauen*figuren und die Genres der Erzählungen aller eingereichten Arbeiten waren beeindruckend und bestärkend für das Ziel des Wettbewerbs. Unter den Protagonistinnen der fünf Preisträger*innen finden sich eine 14jährige schlaflose, zunehmend zornige Fechterin, die sich von Eltern und Kirche befreit; eine Kriegswitwe in Kiew mit kleiner Tochter, die mit einen Wiener Start-up-Unternehmer in virtueller Intimität von ASMR-Videos zwischen Internet und Realität verbunden ist; eine jugendliche Rächerin und Erlöserin, die in einem „Fritzlkeller“ aufräumt und dabei eine streitbare Figur mit Brüchen und Ambivalenz ist; eine große, muskulöse Krankenpflegerin und ein psychosomatisch krankes Mädchen, die sich dem Wrestling verschrieben haben, um mit ihrem Körper zwischen Fragilität und Stärke klar zu kommen und dem täglichem Mobbing umzugehen; und schließlich vier Frauen einer Familie, die sich in einem kugelförmigen Haus vor der Außenwelt abgrenzen, um sich in einer eigenen Lebenswelt sicher zu fühlen, aber nunmehr mit den gegenseitigen Ansprüchen und Ausbrüchen zu kämpfen haben.
Eine durchgängige Gemeinsamkeit der Figuren ist vielleicht die Bewältigung von Bedrohungen auf verschieden Ebenen, mit denen diese Frauen* versuchen, in unterschiedlicher Weise fertig zu werden. Es sind keine stereotypen Feel-good-Movies und keine „von die ganz die oarmen Frauen“-Dramen, die hier entstehen. Diese Frauen*bilder repräsentieren kritische Standpunkte und aktualisieren in ihrer Vielfältigkeit politische und genderpolitische Positionen, so wie sie von den Autor*innen heute wahrgenommen werden.
Wir danken der fünfköpfigen Jury:
Barbara Albert, Drehbuchautorin und Regisseurin
Nike Glaser Wieninger, Filmemacherin, Kuratorin, Beraterin
Lukas Miko, Schauspieler
Lydia Mischkulnig, Schriftstellerin, Kolumnistin
Lisa Terle, Drehbuchautorin, Preisträgerin des Vorjahres
Die Jurybegründungen, Biografien der Gewinner*innen, Biografien der Jurymitglieder und alle Infos zum Wettbewerb finden Sie hier >
Vortrag von Sibylle Hamann
Unter dem Titel „Sichtbar – unsichtbar“ lieferte die österreichische Journalistin und Autorin Sibylle Hamann eine treffende Analyse der systemimmanenten Hindernisse für Frauen und richtete sich mit einem Pamphlet an die Autor*innen, sich nicht von patriachalen Strukturen vom kreativen Weg abbringen zu lassen.
Nachhören können Sie den Audio-Mitschnitt des Vortrags auf unserer Website >
Die feierliche Preisverleihung fand am 12. November 2018 im Filmcasino in Wien statt.
Mit einer erneut erfreulich großen Teilnahme geht der Drehbuchwettbewerb If she can see it, she can be it in die dritte Runde. Ganz offensichtlich gibt es viele spannende Ideen und großes Interesse an diesem Thema. Durch den Drehbuchwettbewerb fühlen sich viele Autor*innen ermutigt, bewusst differenzierte Frauen*figuren zu entwickeln und andere Geschichten zu erzählen.
Die Einladung an Autor*innen, Frauen*figuren ohne Stereotypien zu entwickeln, brachte ein vielfältiges Spektrum von Charakteren und Genres zu Tage – u.a. Thriller, Drama, Komödie, Coming of Age, Sience Fiction, Film Noir, Feelgood-Movies, Heimatfilm, Horror, Kriminalfilm, Episodenfilme, Gesellschaftssatire und Literaturadaptionen. Die eingereichten Geschichten handeln von Frauen, die als Wissenschaftlerinnen die Welt retten, für den Widerstand kämpfen, in den Krieg ziehen oder sich als Zuhälterin einen Namen machen. Die behandelten Themen sind unter anderem Solidarität, Protest, Zwangsheirat, politischer Widerstand, Migration, Liebe, Familie, Religion, Feminismus und Zusammenhalt und Spurensuche. Die unterschiedlichen Schauplätze reichen von der Antike in Troja über das 18. Jahrhundert in den Kärntner Alpen bis zu einer Zukunftsvision im Weltraum. Die hohe Zahl der eingereichten Exposés konnte belegen, dass es viel Interesse und viele Ideen gibt, sich mit der Zielsetzung des Wettbewerbs auseinander zu setzen.
Der 2016 initiierte zweistufige Drehbuchwettbewerb If she can see it, she can be it. Frauen*figuren jenseits der Klischees unterstützt Autor*innen bei der Entwicklung innovativer Frauen*figuren mit dem Ziel mehr Vielfalt, Lebendigkeit und neue Vorbilder in die Drehbücher und damit auch in die österreichischen und internationalen Kinos zu bringen. Mit einer gezielten Förderung von Drehbuchautor*innen bei der Entwicklung von Frauen*figuren jenseits der Klischees wollen das Drehbuchforum Wien und das Österreichische Filminstitut dazu beitragen, dass heimischen Autor*innen ihre Ideen in einem finanziell abgesicherten Rahmen frei ausarbeiten können, ohne (wie oft üblich) in Vorleistung zu gehen und ohne sich an vermeintlichen Erfolgsrezepten orientieren zu müssen. Nach dem großen Erfolg und dem positiven Echo der Branche in den letzten beiden Jahren wird der Drehbuchwettbewerb nun ein drittes Mal durchgeführt.
Aus der hohen Zahl von 53 eingereichten Exposés (davon 79% von Frauen) wurden in der 1. Stufe 5 Exposés von einer hochkarätigen Jury, die wir Ihnen bei der Preisverleihung vorstellen, ausgewählt und mit einem Preisgeld von je 5.000 Euro und einer zusätzlichen dramaturgischen Begleitung prämiert. In der 2. Stufe wählt die Jury aus den fünf entstandenen Treatments den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis aus. Damit ist der Preis einer der höchstdotiertesten Drehbuch-Entwicklungspreise der heimischen Branche und setzt ein klares Zeichen für eine positive Veränderung von Frauen*figuren auf der Leinwand.
Zusätzlich zu den Preisträger*innen haben 16 – 18 weitere von der Jury ausgewählte Stoffe die Gelegenheit im Rahmen eines Pitchings am 28.11.2018 Produzentinnen und Producerinnen vorgestellt zu werden. Die Pitching-Veranstaltung ist eine Kooperation von Drehbuchforum Wien, FC GLORIA – Frauen Vernetzung Film, Film Fatale – Interessensgemeinschaft österreichischer Producerinnen & Produzentinnen, Propro Produzentinnenprogramm und Österreichisches Filminstitut/gender*in*equality.
Wir danken für Ihre Unterstützung:
Österreichisches Filminstitut, Filmfonds Wien, BKA Kunst und Kultur, Literar Mechana, VAM, FAMA, VdFS