Falls Sie unseren Newsletter nicht bzw. nur teilweise sehen können, klicken Sie bitte hier für die Online-Version. 
http://www.drehbuchforum.at/index.php?article_id=660&clang=0
29. September 2021
 

Liebe Mitglieder! Liebe Freund*innen des Drehbuchforum Wien!/

Wie die ganze Filmbranche trauern auch wir um unsere liebe Freundin Ursula Wolschlager, die dem Drehbuchforum und Drehbuchverband sehr verbunden war und als Dramaturgin, Kuratorin und Moderatorin im Drehbuchforum wesentliche Impulse setzte, danke dafür! Wir sind in Gedanken bei ihrem Sohn Max, ihrer Familie und ihren Freund*innen.

Heute Abend gibt es die einmalige Gelegenheit gleich alle drei Autorinnen des mit dem Thomas Pluch Hauptpreis preisgekrönten Drehbuchs Was wir wollten zum Gespräch zu treffen. Um 19.30 zeigen wir den Film im Votiv Kino, anschließend um 21h führt Mirjam Unger ein ausführliches Gespräch mit Ulrike Kofler, Sandra Bohle und Marie Kreutzer, im Zentrum steht das Drehbuch, das durch eine Kurzgeschichte von Peter Stamm inspiriert wurde, sowie die Dramaturgie und filmische Umsetzung. Der Eintritt zum Gespräch ist frei, Sie können auch gerne nur zum Gespräch kommen.

Ein ganz wichtiges Anliegen ist uns die drohende Gesetzesnovelle zum Urheberrecht, die eine massive Verschlechterung für die Drehbuchautor*innen bedeutet, aber auch drastische Auswirkungen auf alle Urheber*innen und die gesamte Filmbranche hat (Stichwort Ausschüttung der SKE Fonds etc., die die Verbände und Filmfestivals betreffen). Dieses Thema ist von größter Bedeutung, bitte informieren Sie sich, es gibt auch eine Petition. Ausführlichere Informationen siehe unten, der Drehbuchverband arbeitet auch gerade an einer eigenen Stellungnahme an die zuständigen Ministerien.

Ein weiteres Anliegen ist uns die Studie zur Vereinbarbeit von Film und Familie, die noch bis morgen läuft und die Grundlage ist für wichtige Veränderungen zur Familienfreundlichkeit von Arbeitssituationen im Film.

Und noch ein Aufruf von Eurimages, die Expert*innen für die Projektauswahl suchen, Details im Newsletter

Mit herzlichen Grüßen,
Wilbirg Brainin-Donnenberg, Christian Neubacher und Sarah Binder
drehbuchFORUM Wien

Ursula Wolschlager

Ursula Wolschlager

1969 - 2021

Wir trauern um unser langjähriges Verbands- und Forums-Mitglied Ursula Wolschlager (18. April 1969 – 26. September 2021), die in der Nacht auf Montag nach schwerer Krankheit verstorben ist. Sie war als Dramaturgin (vor allem bei scriptLAB), Kuratorin von Veranstaltungen (The Human Factor, Komische Improvisation) und Moderatorin dem Drehbuchforum über viele Jahre verbunden.

Ursula Wolschlager setzte gerade im Drehbuchbereich wichtige Impulse, vor allem durch die 2008 gemeinsam mit Robert Buchschwenter gegründete Stoffentwicklungs- und spätere Produktionsfirma Witcraft Szenario und das von ihr mit-initiierte Programm DIVERSE GESCHICHTEN, aus dem wesentliche österreichische Kinospielfilme entstanden. Sie begleitete die Entstehung des 1. Langspielfilm-Drehbuchs von Marie Kreutzer (Die Vaterlosen), mit der Drehbuchautorin Kathrin Resetarits war sie für die Entwicklung von Barbara Alberts Kinofilms Licht verantwortlich, für das Drehbuch bekam Kathrin Resetarits den Thomas Pluch Hauptpreis.

Ursula Wolschlager war nicht nur als Produzentin und Dramaturgin sondern selbst auch als Drehbuchautorin tätig, gewann 2002 den Carl-Mayer-Drehbuchförderpreis und schrieb gemeinsam mit Nina Proll das Drehbuch zu Anna Fucking Molnar und zuletzt an mehreren Serienkonzepten.

Im Rahmen des von ihr initiierten ProPro Produzentinnen–Programms kooperierten wir erfolgreich für die Pitchings des Drehbuchwettbewerbs If she can see it, she can be it. Frauen*Figuren jenseits der Klischees über die letzten 5 Jahre, wo sie immer eine interessierte und engagierte Gesprächspartnerin für die Autor*innen war.
Ursula Wolschlager hat das österreichische und internationale Filmschaffen seit 1995 geprägt und mit Regisseur*innen wie Barbara Albert, Ruth Beckermann, Nathalie Borgers, Christian Frosch, Michael Glawogger, Bakhtiar Khodoynazarov, Marie Kreutzer, Tina Leisch, Tony Pemberton und Kirill Serebrennikov zusammengearbeitet.

Sie war Mitglied der Europäischen und der Österreichischen Filmakademie, jahrelanges Mitglied der Projektkommission des Österreichischen Filminstituts und Mitglied des europäischen Produzent*innen-Netzwerks EAVE und engagiertes Gründungsmitglied und Vorstandsmitglied von FC Gloria Frauen* Vernetzung Film.
Wir werden sie sehr vermissen!
Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie und ihren Freund*innen!

 
 
Ulrike Kofler
Sandra Bohle
Marie Kreutzer

Let's talk about scripts! - Ulrike Kofler, Sandra Bohle, Marie Kreutzer: Was wir wollten

Mi, 29.9.2021, 19.30 Uhr, Votiv Kino

Der „Kinostart” wurde pandemiebedingt erfolgreich auf Netflix verschoben, das Drehbuch erhielt den mit dem 12.000.- Euro dotierten Thomas Pluch Hauptpreis 2021, dann war der Film österreichischer Kandidat für den besten internationalen Film für die Oscarverleihung 2021 – wir freuen uns, dass wir alle drei Drehbuchautor*innen von Was wir wollten, Ulrike Kofler, Sandra Bohle und Marie Kreutzer, bei der Gesprächsreihe Let’s talk about scripts! begrüßen dürfen.
Dabei stehen das Drehbuch und die Dramaturgie des Films im Zentrum, Fragen und Anregungen aus dem Publikum sind immer willkommen, es moderiert Mirjam Unger.

Film: 19.30, Gespräch: 21.00
Votiv Kino, Währinger Str. 12, 1090 Wien
Moderation: Mirjam Unger
Filmvorführung bei normalem Kartenverkauf, Gespräch bei freiem Eintritt (mit Anmeldung im Kino, wenn nur Teilnahme am Gespräch).
Weitere Infos und Anmeldung >

 
 
Sujet 3 UHR 2021

Urheberrechts-Novelle 2021

Fatale Auswirkungen / Petition

Wir geben Ihnen/Euch den Brief von Fabian Eder, Vorstands-Vorsitzender des Dachverband der Österreichischen Filmschaffenden, weiter, der die gravierenden Auswirkungen der Urheberrechts-Novelle 2021, welche die österreichischen Kulturschaffenden zu treffen droht, präzise auf den Punkt bringt. Darin enthalten ist auch eine Petition, die die Forderungen nach einem angemessenen und gerechten Gesetzesentwurfs unterstützt.
Auf der Webseite des Drehbuchverbands finden Sie zusätzlich die OTS-Aussendung >

 

Liebe Kolleg*innen und Kollegen!

Der Entwurf zu einem neuen Urheberrechtsgesetz ist in Begutachtung und soll massive Verschlechterungen für Filmschaffende bringen. Das betrifft auch die Verbände, die nicht zu den Urheber*innen gehören, da auf diesem Weg die SKE Mittel (Soziale und Kulturelle Einrichtungen«) mitttelfristig versiegen werden. 50% der Tantiemen fließen vor Steuern in die SKE Töpfe. Diese Mittel werden von den Filmschaffenden selbstverwaltet.

Der Ausfall dieser Mittel bedeutet nicht nur keine Förderungen mehr für die Verbände, auch die Finanzierung des Dachverbandes ist damit gefährdet. Ohne SKE keine Maria Anna Kollmann – um es mal runter zu brechen. – Und was das bedeutet, brauche ich Euch nicht zu erklären.
Das ist nicht alles: Diagonale, Crossing Europe, Vienna International Shorts, Tricky Women, Slash – praktisch alle namhaften österreichischen Festivals werden aus den SKE Töpfen mitfinanziert. Aber auch Filmmuseum und Filmarchiv bekommen nicht Jahresförderungen, auch Sonderprojekte wie der Umbau des Metro Kinos oder der Neubau eines Filmlagers in Laxenburg werden massgeblich mitfinanziert.

Die #we_do! Initiative ist ohne diese Mittel genauso undenkbar, wie Interface Film. Projekte wie die Studien zur sozialen Lage der Filmschaffenden oder die lebenswichtige Rechtsberatung während der Corona Pandemie werden ausschließlich aus diesen Mitteln finanziert.

Wir haben uns mit unseren Kolleg*innen aus Musik, Literatur und Bildender Kunst in der »Initiative Urhebervertragsrecht« vor zwei Jahren zusammengeschlossen. Die Seite der Verwerter und Produzenten hat unsere Gesprächsangebote während der Erstellung des Gesetzestextes abgelehnt. Das Justizministerium hat einen »Stakeholder – Dialog«, wie er bei Gesetzgebungsverfahren üblich ist, nicht abgehalten. Durch diese Gesprächsblockade entstand ein Gesetzestext, der rücksichtslos über die Interessen der Filmschaffenden drüberfährt. Die Unterstützung aus dem BMKOES ist endenwollend. Die Gespräche mit – was manche von uns schmerzen wird – beiden Regierungsparteien zeigen, dass leider gar kein Wille vorhanden zu sein scheint, sich für die Künstler*innen einzusetzen.

Wird das Gesetz so umgesetzt, bedeutet das eine sofortige und massive Schlechterstellung österreichischer Künstler*innen gegenüber deutschen Kolleg*innen (In DE ist das Gesetz bereits fair und angemessen umgesetzt und garantiert den Betroffenen die ihnen zustehenden Rechte). Es bedeutet aber auch mittelfristig, dass nach dem technologischen Auslaufen der derzeitigen Vergütungen (beispielsweise Speichermedienvergütung) die Tantiemen für Österreicher*innen ganz ausfallen werden.

Aufgrund des Unterschieds zu Deutschlands (der Großteil unserer Filme sind Koproduktionen) ist der entstehende Verwaltungsaufwand für kleine Produzent*innen defakto nicht administrierbar, »große Produzenten« werden diese Administration aus den Budgets bezahlen: Geld, das Euren Film dann auf der Leinwand fehlt.

Ein Beispiel stellvertretend für alle betroffenen Berufsgruppen:
Iris Berben, Jan Josef Liefers, Uschi Strauss und Karl Markovics spielen gemeinsam im selben Film. Berben und Liefers bekommen Tantiemen, Strauss und Markovics nicht.
Eine SOKO Staffel wird in 3er Blöcken gedreht. Die österreichischen Kameraleute bekommen keine Tantiemen, die deutschen schon.
usw.

Es geht dabei um die Beteiligung an den Werbeeinnahmen von Google, Youtube, Facebook und Co. Im Gegensatz zu diesen Plattformen zahlen wir in Österreich steuern.
Kein Endverbraucher, kein User wird finanziell belastet.
Und was die oft zitierte Meinungsfreiheit angeht: Wir freuen uns über jeden User, der unseren Content teilt – allerdings wollen wir an der Werbeeinnahmen, die die Plattform mit unseren Inhalten generiert, beteiligt werden.

Für all jene, deren Gage im Kollektivvertrag abgebildet ist, sollen alle Rechte für immer in der KV-Mindestgage bereits abgegolten sein. Editorinnen würden dadurch in ihrer Bezahlung unter die Gage eine Filmaushilfskraft fallen.

Wir wollen:
- unsere Ansprüche selbst mit Google verhandeln (»direkter Vergütungsanspruch«)
- unsere Rechte gemeinsam wahrnehmen (als Einzelne sind wir dazu gerade auf internationaler Ebene nicht in der Lage.)
- Eine Anpassung an das bestehende deutsche Recht.

Wir bitten Euch, unsere Anliegen in beiliegender Online – Petition zu unterstützen:
https://www.openpetition.eu/at/petition/online/urhg-novelle-2021-faires-urheberrecht-fuer-oesterreichische-kuenstlerinnen

Herzlichen Dank, Fabian Eder
Dachverband der Österreichischen Filmschaffenden

 
 

Urheberrechtsnovelle - 2 Diskussionsrunden

29.9. und 11.10.2021

Zum Thema finden zwei hochinteressante EU XXL Jour-fixe-Diskussionsrunden mit Vertretern der Filmwirtschaft und Parlamentarier*innen statt.

- Am 29. September 2021, 17:30 Uhr geben Gernot Schödl, Geschäftsführer der Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden – VdFS und Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Obmann des Fachverbandes der Film- und Musikwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich, Einblick in denEntwurf zur Urheberrechts-Novelle der österreichischen Bundesregierung.
Welche Konsequenzen und Auswirkungen haben die geplanten Vorhaben der Regierung im Speziellen für die gesamte Filmbranche? Eine Online-Live-Veranstaltung übertragen auf Facebook Live.
Bitte folgen Sie diesem Link:https://fb.me/e/1a7kvQq3u

- Am 11. Oktober 2021, 19 Uhr organisiert EU XXL Film eine hybride Diskussionsveranstaltung mit Parlamentarier*innen zum Entwurf der Urheberrechts-Novelle 2021. Zugesagt haben bereits Eva Blimlinger (Die Grünen), Katharina Kucharowits (SPÖ) und Johannes Margreiter (Neos). Näheres zu dieser Veranstaltung erfahren zeitgerecht.

Etwaige Rückfragen bitte an paul.zajacz@eu-xxl.at.

 
 

UMFRAGE zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben bei Film- & Musikschaffenden – Wie gelingt das (nicht)?

Ein Projekt von L&R Sozialforschung, Film Fatal und FC Gloria

Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben stellt für Film- und Musikschaffende vielfach eine sehr große Herausforderung dar.
Mit dieser Umfrage sollen wichtige Fragen geklärt werden: Welche Erfahrungen machen Film- und Musikschaffende? Wie werden Betreuungsaufgaben für Kinder, für betreuungsbedürftige Angehörige etc. organi-siert? Welche Auswirkungen hatten frühere bzw. haben aktuelle Betreuungsaufgaben für den beruflichen Alltag und die beruflichen Perspektiven im Film- oder Musikbereich? Welche Ideen bestehen für eine bessere Gestaltung der Vereinbarkeit?

Ziel ist es, auf Basis der Ergebnisse dieser Online-Befragung Grundlagen und erste Umsetzungsschritte für Maßnahmen zu einer besser gelingenden Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben zu entwickeln. Alle Film- und Musikschaffenden Menschen sind aufgerufen ihre Erfahrungen und Ideen zu teilen, egal ob selbständig oder angestellt.
Auf Basis der Befragungsergebnisse werden Grundlagen und erste Umsetzungsschritte für Maßnahmen zu einer besser gelingenden Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben entwickelt.
Online-Fragebogen >

 
 
Eurimages EU

Eurimages

seeking for independent external experts

The Fund is seeking candidates working in the film, audiovisual or cultural sector to participate in the support decisions for its programmes.
The guidelines that can be downloaded in the “documents” section below give a complete overview of the functioning of the external experts: selection, mission, financial and administrative conditions, etc.
Following an external evaluation conducted in 2018, the Fund has embarked on an in-depth reform of its governance and decision-making process, as well as a review of its working procedures. This reform affects in particular the co-production support programme, the modalities of which will change from 1 January 2022.
The governance and decision-making arrangements of the Fund will be structured as follows:

The Board of Management (1-2 meetings per year), composed of representatives from each of the Member States, defines the Fund’s policy and strategic orientations, decides on the conditions for granting financial support, and adopts and monitors the Fund’s budget.

The Executive Committee (3 meetings per year), composed of one third of the national representatives on a rotating basis, is mandated to take decisions on any matter not falling within the remit of the Board of Management, including the adoption of recommendations for financial support developed by the working groups on the different support programmes.

Independent external experts – from the film, audiovisual and cultural industries – are responsible for assessing applications for support and making recommendations for the allocation of financial assistance in accordance with the selection criteria and guidelines defined by the Board of Management. These experts will work within the framework of the co-production support programme but may be called upon for other programmes of the Fund.

Contact: eurimages-experts@coe.int
Webseite >

 
 
nach oben zur Übersicht >

Newsletter abmelden >
 

Österreichisches Filminstitut, Filmfonds Wien, Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, Literar Mechana, VAM, FAMA, VdFS, Land Niederösterreich