Die Hauptpreisträger_in des zweistufigen Wettbewerbs (mit 15.000.- Euro und dramaturgischer Begleitung dotiert) und die Jurybegründung:
Jurybegründung
Auf unkonventionelle, zarte und wilde Art und Weise erzählt Katrina Daschner eine große, anarchische Liebesgeschichte zweier Heldinnen, Wanda und Nikita. Gleichzeitig ist es die Geschichte eines Abschieds, einer Trennung, die beide in etwas Ungewisses entlässt.
Mit präzisem, feministischem Blick entwirft die Autorin ein Road Movie, eine Flucht, die die Protagonistinnen und uns durch unterschiedliche Zeiten und Räume führt, die Vergangenheit, die die beiden Frauen verbindet, ihre Phantasien und Alpträume.
Provokant und leichtfüßig experimentiert sie dabei mit dem Genre und kreiert einen assoziativen Raum, in dem Fragmente von Erzählung, Figuren, Körper und Landschaften sich zu einem Drama verdichten, in dem das klassische Drama abwesend ist. Die Leiche im Kofferraum hat keinen Namen.
In Zeiten, in denen zeitgenössisches Kino stark von Gleichklang und Konditionierung bedrängt wird, sind wir sehr froh mit diesem Preis die Entwicklung eines Drehbuchs für dieses Projekt zu unterstützen.
Der Preis geht an „Wanda und Nikita“ von Katrina Daschner.
Kurzinhalt
WANDA UND NIKITA können schießen wie Amazonen: Auf einer langen Autofahrt mit einer Leiche im Kofferraum entflammt ihre Liebe. Das experimentelle Roadmovie erzählt von Sehnsüchten und unvergesslicher Freundschaft. Die künstlerischen Abstraktionen lassen die Geschichte in visuell wie emotionell geheimnisvollen Sequenzen entfalten.
Katrina Daschner
lebt seit 20 Jahren als Künstlerin und Filmemacherin in Wien, wo sie auch mehrere Performance Salons gründete. Zuletzt den queeren CLUB BURLESQUE BRUTAL. Von 2005 – 2010 lehrte sie an der Akademie der bildenden Künste und erhielt 2010 den Otto-Mauer-Preis. Ihre Arbeiten werden international in Ausstellungen und bei Filmfestivals gezeigt. Die letzten vier Filme, hatten ihre Premiere bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen und hier bei der Diagonale. Seit 2012 arbeitet Katrina Daschner an einer filmischen Serie, die eine queere Neuinterpretation der Traumnovelle von Schnitzler ist. Der fünfte Teil namens „Pferdebusen“ wird im Herbst fertig sein. WANDA UND NIKITA ist ihr erstes Treatment für einen Langfilm.
Preisverleihung Hauptpreis 30.11.2016, Filmcasino
Die finale Preisverleihung zu unserem Drehbuchwettbewerb “Frauen*figuren jenseits der Klischees” fand am Mittwoch, 30.11.2016, um 17 Uhr im Filmcasino statt.
Zu diesem Anlass haben wir als special guest Barbara Albert eingeladen, die mit ihren differenzierten Frauenfiguren Maßstäbe im österreichischen Kino setzte und als Vorreiterin für ein vielfältigeres Frauenbild im Kino zu bezeichnen ist. Sie sprach mit Wilbirg Brainin-Donnenberg über die Entwicklung ihrer Frauenrollen, Drehbuchschreiben und ihre Erfahrungen zum Thema Frauen im Film.
Der Hauptpreis wurde an das beste Treatment vergeben, das eine internationale Jury aus den 5 ausgezeichneten Exposees der Preisträger_innen der 1. Stufe ausgewählt hat.
Im Anschluss an die Preisverleihung luden wir zu Cocktails, Wein und kleinen Imbissen.
Musikalische Begleitung: Maja Osojnik, Komponistin und Musikerin
Filmcasino, Margaretenstraße 78, 1050 Wien
Aufgrund des großen Erfolges wird der Wettbewerb 2017 fortgesetzt! Besonderen Dank an Iris Zappe-Heller und Roland Teichmann!
Presse
Weitere Informationen zum Preis und der Preisträgerin finden Sie in der Pressemappe >
Fotocredits: © drehbuchFORUM Wien/ Melisande Seebald
Foto Preisträgerin Katrina Daschner >
Foto Preisträgerin mit Jury >
V.l.n.r.: Wolfgang Widerhofer, Helena van der Meulen, Katrina Daschner, Nike Glaser-Wieninger, Valeska Grisebach
Foto Alle Preisträger_innen, Jury und Initiator_innen >
Die Preisträger_innen 1. Stufe
Eine schwarze Läufer_in zwischen den Geschlechteridentitäten und Überlebenswelten, eine junge Frau auf der Suche nach Liebe und Flucht aus der Idylle, eine Stenotypistin am Beginn des 20. Jh.s mit schonungsloser Selbsteinschätzung, ein Aupair an der Kippe zur Mittäterin und ein lesbisches Double in einem Roadmovie à la Thelma und Louise, jedoch mit Happy End.
Wir freuen uns sehr, Ihnen die Preisträger_innen der 1. Stufe unseres Drehbuchwettbewerbs IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT Frauen*figuren jenseits der Klischees bekanntzugeben:
Lilly Axster für das Exposé Atalanta Läufer_in
Lisa Weber für das Exposé Batgirl
Libertad Hackl / Sophia Laggner für das Exposé Bin ich ein überflüssiger Mensch?
Johannes Höss / Clara Stern für das Exposé Das braucht man zum Glück nicht
Katrina Daschner für das Exposé Wanda und Nikita
Jurybegründungen
Lilly Axster für das Exposé Atalanta Läufer_in
Auf ihrem gleichnamigen Roman basierend hat die erfahrene Theater-Autorin und – Regisseurin Lilly Axster das radikale und kraftvolle Filmexposé ATALANTA LÄUFER_IN verfasst. Ata, das Kind, ist Migrant_in, muss eine neue Sprache lernen und überlegen, ob es ein Bub oder ein Mädchen sein will. Ein Aufwachsen zwischen den Geschlechtern, zwischen den Welten, zwischen den Sprachen. Ata ̶ ständig in Bewegung.
Das Mädchen Atalanta findet Freund_innen, wird abgeschoben in ein unbekanntes Land, läuft wieder los.
Der Läufer Lan ist der schnellste Mensch der Welt im 100m Lauf. Ata ist Lan ist Atalanta. Atalanta Läufer_in ist eine Coming of Age Story und ein Roadmovie zugleich, erzählt Selbstfindung und Selbsterfindung jenseits von Geschlechterkategorien. Die Protagonist_innen sind in der Mehrheit schwarz ̶ auch das ist für einen österreichischen Film absolut ungewöhnlich.
Lisa Weber für das Exposé Batgirl
In „Batgirl“ erzählt Lisa Weber mit Empathie und Humor, nüchtern und gleichzeitig eigenwillig lebendig die Geschichte einer jungen Frau und ihrer Trennung von ihrem Freund.
Die 26jährige Nadine arbeitet als Kosmetikerin im Studio ihrer Mutter und träumt vom Medizinstudium und einem Praktikum bei Elizabeth Arden in New York. Seit sieben Jahren lebt sie mit ihrem Freund Musti zusammen, den sie liebt und der ihr ein echter Partner ist. Es ist ein Alltag zwischen Familie und Beruf, der sie an allen Ecken fordert, eine Idylle, sie langsam verschlucken zu scheint. Stück für Stück unternimmt sie Schritte, um sich zu trennen und hält gleichzeitig beharrlich an der Liebe fest, bis sie merkt, dass es vielleicht ihr eigener Stillstand ist, der die Liebe in die Flucht geschlagen hat.
Das Exposé von Lisa Weber, deren Kurzspielfilm Kommt ein Sonnenstrahl in die Tiefkühlabteilung und weicht alles auf in Oberhausen am Festival lief, deren Dokumentarfilm Sitzfleisch in Rotterdam internationale Premiere feierte und die bei Haneke und Murnberger an der Filmakademie studiert, besticht durch den Stoff aus, dem es gemacht ist. Ein Alltag fächert sich auf, der sich durch die genaue Beobachtung der Wirklichkeit nährt, und den Willen diese in Fiktion zu übersetzen und zu dramatisieren. Dies tut Lisa Weber mit ausgeprägtem Gespür für zwischenmenschliche Situationen und großer erzählerischer Kraft.
Pointiert und vielschichtig zeichnet sie ein Glück nah an der Beklemmung und kristallisiert die universelle Fragestellung heraus, wie das ist, wenn die Gefühle nicht mehr zu dem Leben passen, das man führt. Darin gibt es ein kein Gut und Böse, sondern die Erzählung eines Mangels, die Aufforderung zum Aufbruch, dem Sprung ins Ungewisse des Lebens, den sich Nadine und ihr Freund Musti, beide Geschlechter, teilen.
Libertad Hackl / Sophia Laggner für das Exposé Bin ich ein überflüssiger Mensch?
Luise Schmidt ist alles andere als heldenhaft, weder ist sie besonders edel, noch besonders verwerflich oder tragisch. Sie ist Mittelmaß, so würde zumindest sie es selbst beschreiben. Als einfache Stenotypistin am Beginn des 20 Jahrhunderts gehört sie zum namenlosen Heer der Erwerbstätigen, das die sich beschleunigende Wirtschaft trägt. Einzig das Kino verspricht Illusionswelten für diese Masse, aber Luise ist sich in schonungsloser Selbsteinschätzung bewusst, dass sie diese Bilder nie ausfüllen wird können.
Das filmische Exposé von Libertad Hackl und Sophia Laggner schlägt eine mutige Brücke von Mela Hartwigs außergewöhnlichem Roman aus den 30er Jahren hinein ins gegenwärtige Erzählkino. Mit bemerkenswerter Klarsicht stellt es die Frage nach dem Wert des Menschen, die nie nur individuell, sondern immer auch im Kontext gesellschaftlicher Bewertungen erfahren wird.
Der Erzählort vor hundert Jahren wird da zum Spiegel unserer Gegenwart, wo flexible Arbeitswelten, patriarchale Systemstrukturen und das Glücksversprechen imaginierter Welten die einzelnen prägen und die Entsolidarisierung der Gesellschaft vorantreiben. BIN ICH EIN ÜBERFLÜSSIGER MENSCH? ist ein formal mutiges und politisch brisantes kinematographisches Unterfangen, mit einem großen aufwühlenden emotionalen Erzählbogen.
Johannes Höss / Clara Stern für das Exposé Das braucht man zum Glück nicht
Das Leben einer gutsituierten Wiener Familie funktioniert nur, wenn die immer beschäftigten Eltern die Erziehung ihrer drei Kinder einem Aupair überlassen. Das neueste ist Juna aus Weißrussland. Sie ist gerade 20 geworden und ganz unerfahren. Während Juna ihre eigene komplexe Beziehung, sowohl mit den Kindern, als auch den Eltern aufbaut, bekommen wir durch ihre Augen auch immer mehr Einsicht in die Verhältnisse innerhalb dieser Familie: die Verhältnisse zwischen den Kindern und den Eltern, und zwischen den Eltern und die der Kinder untereinander. Vor allem der Umgang zwischen Eltern und Kindern stiftet mehr und mehr Verwirrung und weckt letztendlich sogar Argwohn. Juna gleitet fast unbemerkt, und sicherlich ungewollt, in ein System von gegenseitiger Abhängigkeit, in dem auch Machtmissbrauch und Gewalt vorzukommen scheinen. Ein System, in dem Juna vielleicht selbst auch mehr wird, als nur eine Zeugin.
Johannes Höss und Clara Stern öffnen eine Grauzone, die auf überzeugende Weise fühlbar wird, ohne Sicherheit zu verschaffen, und ein Urteil gibt es ganz klar nicht. Sie erzählen ihre Geschichte, indem sie Frage aufwerfen, statt Antworten zu geben. Dieselben Fragen, mit denen Juna kämpft: Habe ich es richtig gesehen, irre ich mich nicht? Auf diese Weise schaffen sie ein besonderes filmisches Spiel mit den Erwartungen und Ambivalenzen der Zuschauer. Ihr Ziel ist es, uns selbst die Zweifel und Dilemmata erfahren zu lassen mit denen stumme Zeugen des immer aktuellen Phänomens Misshandlung streiten: stimmt mein Gefühl, dass etwas nicht stimmt? Und: soll ich eingreifen oder nicht?
Die Jury setzt hohe Erwartungen in die weitere Ausarbeitung und die Auswirkungen dieses hervorragenden Exposés des vielversprechenden Gespanns aus dem Kameramann und Regisseur Johannes Höss und der Drehbuchautorin und Regisseurin Clara Stern, deren Dokumentarfilm LEUCHTKRAFT zuletzt auf der Diagonale zu sehen war, und sieht mit Freude und Spannung dem Resultat entgegen.
Katrina Daschner für das Exposé Wanda und Nikita
Das Exposé zum experimentellen Roadmovie „Wanda und Nikita“ der Filmemacherin und bildenden Künstlerin Katrina Daschner verspricht die Realisierung von zwei Frauenfiguren, die auf der österreichischen Leinwand bis dato fehlten: zwei Lesben, realitätsnah und klischeefern, stark, glamourös und sehr, sehr sexy machen sich auf den Weg, auf die Flucht vor der Justiz, aber auch auf die Suche nach dem was sie noch verbindet. Sie erlegen Vögel mit gehäkelten Batman-Masken, kümmern sich um Kind und Kegel und haben Sex.
Thelma and Luise, Corky und Violet sind angekommen im 21. Jahrhundert, in Österreich, im künstlerisch avancierten experimentellen Genrespielfilm.
Wir freuen uns auf den ersten Langspielfilm der Otto Maurer Preisträgerin, deren bisheriges internationale Filmfestivals tourendes Oeuvre von der Trilogie „Nouvelle Burlesque Brutal“ zu den eigenständigen Beiträgen einer an Schnitzlers Traumnovelle angelehnten Filmserie reicht.
Wir freuen uns auf einen Bogen, der im Roadmovie Wanda und Nikita die exquisiten Bilderwelten der Katrina Daschner in den Rahmen einer Erzählung stellt.
Bei der Preisverleihung wurden 5 der insgesamt 85 Exposés mit je 5.000 Euro und dramaturgischer Begleitung ausgezeichnet.
Die feierliche Verleihung fand am Mittwoch, den 29. Juni um 19:00 Uhr im Palais Schönborn/Volkskundemuseum (Laudongasse 15-19, 1080 Wien) statt.
Weitere Informationen zu den Gewinner_innen der 1. Stufe finden Sie in der Pressemappe >
Die umfassende Untersuchung des Geena Davis Institute on Gender in Media zu Frauenrollen in den populärsten Spielfilmen in 11 Ländern**) zeigt es deutlich: In den 5.799 untersuchten Filmen sind nur 30,9 % sprechende Frauencharaktere und 69,1% männliche Charaktere, Frauen werden klischeehaft und sexualisierter dargestellt, sind jünger als ihre männlichen Kollegen, werden mehr in traditionellen Lebensvorstellungen gezeigt und selten in Führungspositionen, und sind vom ökonomischen Status niedriger angesiedelt.
Laut einer Studie des Center for the Study of Women in Television, Film and Media, Diversity, & Social Change USC gibt es 2014 nur 12% weibliche Hauptrollen in den 100 umsatzstärksten Filmen. Das bedeutet einen Rückgang um 3 Prozentpunkte seit 2013 und einen Rückgang um 4 Prozentpunkte seit 2002.
Die Bilder und Geschichten in den Filmen, die wir sehen, prägen seit unserer Kindheit unsere Wertvorstellungen, die Figuren sind Role-Models für unser Leben. Wer diese Geschichten erzählt, wer die Bilder kreiert und wessen Werte über diese Bilder transportiert werden, ist von großer Bedeutung für die Gesellschaft. Menschen erleben die Welt nicht gleich, sondern nehmen sich selbst in ihren Geschlechterrollen differenziert und unterschiedlich wahr. Diese Vielfalt sollte sich im Film widerspiegeln.
Viele Filmschaffende fordern seit langem Frauenrollen jenseits der Klischees: in der Figurenzeichnung, in ihrer Rolle in der Handlung. Sie fordern etwa auch verstärkt Rollen für Frauen ab 40 jenseits des Leinwandaufputzes für männliche Heldengeschichten. Meryl Streep schuf ein eigenes Writer’s Lab für Drehbuchautorinnen ab 40 Jahren, Geena Davis leistet seit Jahren mit den vielfältigen Aktivitäten ihres Institute on Gender in Media wichtige Beiträge.
Andere Frauenrollen (und damit auch andere Männerrollen), also Leinwand-Heldinnen, die selbständig Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen, nicht immer mit Krankheit und Tod bestraft werden, die nicht von Männern gerettet werden müssen, Frauen, die in nicht-traditionell weiblichen Berufen gezeigt werden, die diverse Herkünfte und andere Auffassungen von Geschlechterrollen sowie Beziehungsformen haben – all diese können auch indirekt zu einer Änderung in der Gesellschaft beitragen. If she can see it, she can be it, das Motto des Geena Davis Institute on Gender in Media, haben wir aus diesem Grund als Titel des Drehbuchwettbewerbs gewählt.
Der zweistufige Drehbuchwettbewerb IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT richtet sich an die österreichische Filmbranche.
Einreichberechtigt sind Drehbuchautorinnen und Drehbuchautoren, Nachwuchsautorinnen und Nachwuchsautoren österreichischer Nationalität oder EU- oder EWR-Bürger_innen mit ständigem Wohnsitz in Österreich.
Einzureichen sind Exposés für abendfüllende Kino-Spielfilme mit mindestens einer zentralen Frauenfigur.
Ziel des Wettbewerbes ist es die vermehrte Entstehung differenzierter, komplexer Frauenfiguren jenseits der Klischees für das österreichische Kino zu fördern.
Die Preisgelder kommen den Autor_innen zugute.
Einreichunterlagen
Einreichungen sind in 6-facher Ausführung per Postweg an das drehbuchFORUM Wien zu richten oder können persönlich abgegeben werden.
Die Einreichunterlagen sind in Schriftgröße 12 Punkt und auf Deutsch (nach Rücksprache und nur in begründeten Fällen in Englisch) vorzulegen und mit einem Deckblatt (Titel und Autor_in) zu versehen.
Das Einreichformular ist extra und nur einmal beizulegen. Medien (DVDs, etc.) mit Arbeitsproben oder Referenzfilmen jeglicher Art können nicht berücksichtigt werden.
Die Teilnehmer_innen haben keinen Anspruch auf Ersatz von im Rahmen der Wettbewerbsteilnahme entstandenen Kosten.
Die Teilnehmer_innen nehmen zur Kenntnis, dass die eingereichten Exposés aus arbeitstechnischen Gründen nicht zurückgeschickt werden können.
Teilnahmebedingungen
Der Besuch des Kick-Off Seminars mit Helen Jacey ist keine Voraussetzung zur Einreichung für den Drehbuchwettbewerb.
Einreichfrist
Die Einreichfrist endete am 2. Mai 2016.
Jury
Die Jury setzt sich aus 5 Expert_innen zusammen und entscheidet mit einfacher Mehrheit. Die Entscheidung der Jury ist am Rechtswege nicht anfechtbar.
Preisgeld
1. Stufe: 5× 5.000 Euro und dramaturgische Begleitung zur Entwicklung eines Treatments
2. Stufe: 1× 15.000 Euro und dramaturgische Begleitung zur Entwicklung eines Drehbuchs
In der 1. Stufe wählt eine Expert_innen-Jury aus den eingereichten Stoffen 5 Exposés aus, die mit je 5.000 Euro prämiert werden. Zusätzlich erhalten die ausgewählten Autor_innen dramaturgische Begleitung.
In der 2. Stufe wählt die Expert_innen-Jury aus den 5 entstandenen Treatments einen Stoff, der eine weitere Förderung von 15.000 Euro für die Erarbeitung eines Drehbuchs und zusätzliche dramaturgische Begleitung erhält.
Den ausgewählten Autor_innen wird die erste Hälfte des Preisgeldes bei Auswahl, die zweite Hälfte bei Fertigstellung des Treatments, in der zweiten Stufe bei Fertigstellung des Drehbuchs ausbezahlt.
Zeitplan
1. Stufe
2. Mai 2016 – Exposé-Einreichung
Mitte Juni 2016 – Auswahl durch Expert_innen-Jury (5 Exposés)
29. Juni 2016 – 1. Preisverleihung
2. Stufe
14. November 2016 – Treatment-Einreichung der 5 prämierten Stoffe
Ende November 2016 – Auswahl eines Treatments durch Jury
30. November 2016 – 2. Preisverleihung
Auf Initiative von film fatale – Interessengemeinschaft von Produzentinnen und Producerinnen Österreichs gibt es ein Pitching mit ausgewählten Stoffen.
Konzept: Drehbuchforum Wien (Wilbirg Brainin-Donnenberg) in Zusammenarbeit mit ÖFI Genderanliegen (Iris Zappe-Heller) und FC GLORIA Frauen Vernetzung Film
Organisation: Drehbuchforum Wien
Nähere Informationen zur Ausschreibung: Drehbuchforum Wien office@drehbuchforum.at, Tel. 01 526 85 03
Das Einreichformular mit den Teilnahmebedingungen finden Sie hier >
*) Motto des Geena Davis Institute on Gender in Media
**) Gender Bias without Borders. An Investigation of Female Characters in Popular Films across 11 Countries. Geena Davis Institute on Gender in Media 2014 – bezieht sich auf die populärsten Filme der FSK Kategorien 0, 6 und 12.
Andrea Braidt
Vizerektorin der Akademie der bildenden Künste, Filmwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Gender / Queer Studies (Wien)
Braidts Forschungsschwerpunkte sind Gender/Queer Film Studies, Filmgenres, Erzählforschung (insb. serielles Erzählen); seit den 1990er Jahren Lehrtätigkeit an zahlreichen österreichischen Universitäten, Fellowships am IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien, sowie am Kölner Sonderforschungsbereich Medien und kulturelle Kommunikation. Forschungsaufenthalte in den USA und nach Kanada, 2002-2004 Gastprofessorin für Gender Studies an der CEU Central European University in Budapest. Seit 2004 Senior Lecturer am TFM Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien (derzeit karenziert). Andrea B. Braidt ist Verfasserin zahlreicher Publikationen, Mitherausgeberin der medienwissenschaftlichen Zeitschrift „Montage AV“ und Obfrau der ÖGGF Österreichischen Gesellschaft für Geschlechterforschung www.oeggf.at.
Nike Glaser-Wieninger
Filmemacherin, Kuratorin, Beiratsmitglied Filmabteilung des Bundeskanzleramtes Kunst/Kultur, Vorstandsmitglied von FC GLORIA (Wien)
Glaser Wieninger studierte Medizin und Kunstgeschichte in Wien. Nach 25 Jahren erfolgreicher Tätigkeit als freischaffende Filmemacherin, Medienproduzentin und -kuratorin gründete sie 2004 die Produktionsfirma „…schöne Söhne“, deren Schwerpunkte die Entwicklung und Produktion genreübergreifender Laufbildmedien und medienkritische Ausstellungskonzeptionen sind. Wobei die Herangehensweisen grundsätzlich von den relevanten Entwicklungen der Cultural Studies geleitet sind. In den letzten Jahren widmet Nike Glaser Wieninger ihre Zeit neben freiberuflichen museumskuratorischen Aufgaben dem Beirat für Filmförderung des Bundeskanzleramts und dramaturgischen Beratungen.
Valeska Grisebach
Drehbuchautorin, Spiel- und Dokumentarfilmregisseurin (Mein Stern, Sehnsucht) (Berlin)
Grisebach wurde 1968 in Bremen geboren. Sie wuchs im Westberliner Bezirk Steglitz auf, studierte Philosophie und Germanistik in Berlin, München und Wien, von 1993-2001 studierte sie an der Wiener Filmakademie. Ihr Abschlussfilm Mein Stern gewann den Kritikerpreis auf dem Internationalen Filmfestival von Toronto sowie den Hauptpreis des Torino Film Festivals, den First Steps Award und wurde als Bester Film auf dem Festival Turin 2002 ausgezeichnet. 2006 stellte sie ihren zweiten Spielfilm Sehnsucht im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Berlin vor. Sie ist immer wieder auch als Dramaturgin tätig, aktuell arbeitet sie an der Fertigstellung ihres Films Western (Regie und Drehbuch), der die Geschichte eines modernen Duells zwischen einem Mann und seinem Gegner erzählt.
Helena van der Meulen
Drehbuchautorin für Kino (z.B: Drehbuch zu Zurich und Hemel von Sacha Polak) und TV, Dramaturgin, Journalistin (Amsterdam)
Biography Helena van der Meulen
Helena van der Meulen is a Dutch screenwriter residing in Amsterdam. The most recent realizations of her work, ZURICH (2015) and HEMEL (2012), both directed by Sacha Polak, premiered at the Berlinale (Forum Program), where ZURICH won the CICAE Art Cinema Award and HEMEL the Fipresci Award. HEMEL won several other international prizes, among which the Grand Prix du Jury at the 2013 Film de Femmes Festival in Paris.
Helena also wrote two screenplays for director Mijke de Jong: JOY (2010) and BLUEBIRD (2004), both of which premiered at the Berlinale as well (Generation Program). BLUEBIRD won the Crystal Bear, as well as prizes at Toronto and Montreal, JOY won the Golden Calf (Dutch ‘Oscar’) for Best Script and Best Film at the Dutch Film festival.
In 2006 she wrote the short film HET ZUSJE (My Sister, 10’) for director Marco van Geffen, selected for the Golden Palm for Short Films Films Competition at Cannes. At the start of her career, she wrote TUSSENLAND (Sleeping Rough, 2002), until now the only Dutch film to win a Tiger Award at the International Film Festival Rotterdam. She was also nominated twice for the prestigious LIRA Award for Best Screenplay (TUSSENLAND & BLUEBIRD).
At the moment she is working on two foreign projects: TWO OF ME, a coproduction between Holland and the U.S. (her first Anglo-American feature) and WAAR DIE WIND OPHOU WAAI, a South-African project. Apart from writing, Helena teaches masterclasses at the Dutch Film Academy and she is a script coach for talented young filmmakers as well as established writer-directors.
Wolfgang Widerhofer
Dramaturg, Filmeditor, Produzent (Geyrhalter Film), Drehbuchautor, Lektor an div. europäischen Filmschulen (Wien).
Geboren 1971 in Braunau am Inn. Studium der Theaterwissenschaft und Geschichte, Fakultätslehrgang Film und Geisteswissenschaft. Besuchte die Drehbuchwerkstatt der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Teilhaber an der Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion, Arbeitsfeld: Entwicklung und Dramaturgie. Cutter, Produzent und
Drehbuchautor zahlreicher Filme, u.a. Das Jahr nach Dayton (1997, Buch und Schnitt), Pripyat (1999, Buch und Schnitt), Elsewhere (2001, Buch, Schnitt und Produktion), Unser täglich Brot (2005, Buch, Schnitt und Produktion), Abendland (2011, Buch, Schnitt, Dramaturgie und Produktion), Michael (2011, Schnitt) und Über die Jahre (2015, Schnitt, Dramaturgie, Buch). Widerhofer ist auch Lektor an der Filmakademie Wien (Bereich: Drehbuch) und der Kunstuni Linz (Bereich: Zeitbasierte Medien).
Preisverleihung 1. Stufe
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PreisträgerInnen >
V.l.n.r.: Sophia Laggner, Katrina Daschner, Lilly Axster, Clara Stern, Johannes Höss, Lisa Weber
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PreisträgerInnen mit Jury und Initiatorinnen >
V.l.n.r.: Wilbirg Brainin-Donnenberg, Wolfgang Widerhofer, Andrea Braidt, Nike Glaser-Wieninger, Sophia Laggner, Katrina Daschner, Lilly Axster, Clara Stern, Johannes Höss, Lisa Weber, Iris Zappe-Heller
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Dankesrede >
V.l.n.r.: Lisa Weber, Ahoo Maher (Musik), Nike Glaser-Wieninger, Wolfgang Widerhofer, Iris Zappe-Heller, Andrea Braidt
Foto
Johannes Höss, Clara Stern >
Foto
Katrina Daschner >
Fotocredit: drehbuchFORUM Wien, Marie Jecel
Weitere Fotos der Preisverleihung schicken wir Ihnen gerne auf Anfrage zu: office@drehbuchforum.at
Vortrag
Creating memorable female characters, 26.2.2016, 19 Uhr
The internationally acclaimed scriptwriter and teaching professor Helen Jacey, author of The Woman in the Story, discusses the Heroine’s Journey in independent and mainstream film, focusing with specific examples on the development of female main characters beyond the usual stereotypes and conventions of specific genres. Helen Jacey also explores the current era of healing the ‘mother/daughter split’, a symbolic phase that can be seen in many female driven stories.
Der Vortrag steht der gesamten Filmbranche offen, das Seminar wendet sich speziell an Drehbuchautor_innen, Autorenfilmemacher_innen und Dramaturg_innen. Beide Veranstaltungen werden in englischer Sprache gehalten.
Der Eintritt zum Vortrag ist frei.
Anmeldung erforderlich.
Anmeldefrist bis Do 25.2.2016
Ort: edu4you Veranstaltungszentrum
Frankgasse 4, Eingang Garnisongasse, 1090 Wien
Moderation: Wilbirg Brainin-Donnenberg
Seminar
Helen Jacey
Writing the Heroine’s Story Seminar: New Journeys, Old Baggage!
27.- 28.2.2016, jeweils 10-18 Uhr
Helen Jacey is delighted to return to Vienna with her renowned seminar to share her insights and approaches in creating strong and memorable heroines. This inspirational and practical seminar will share insightful approaches to creating the heroine’s story, helping you to take your character to new depths by drawing on your own life experience, your creative ambitions and your unique vision as a writer. Over two days, you will develop your project with a female lead, using brand new exercises designed by Helen, alongside discussion of some exciting and provocative female characters across many genres.
• explore the writer’s conscious and unconscious motivations behind the kinds of female characters he/she creates;
• create a compelling female character with a strong identity and an unforgettable story to tell
• learn what makes the hero’s journey different from the heroine’s (or else the same);
• know how to «spot and swot» female stereotypes;
• explore how genres and platforms affect female characterization;
• plan creative strategies for writing your heroine’s story;
• explore ways in which gender issues can affect the development process;
Unkostenbeitrag: 40.- Euro
Die Teilnehmer_innenzahl ist auf 25 begrenzt
Wir bitten um Anmeldung mit kurzem Lebenslauf (für Mitglieder des drehbuchFORUM/drehbuchVERBAND benötigen wir keinen Lebenslauf), Lebenslauf bitte an: office@drehbuchforum.at.
Anmeldefrist: 16.2.2016
Die Anmeldung garantiert noch keine fixe Teilnahme, wir melden uns diesbezüglich bis 18.2.!
Ort: Konferenzraum des Österreichischen Filminstitutes (gleich neben unserem Büro)
Stiftgasse 6, 1070 Wien
Helen Jacey
is a screenwriter, author and lecturer. Helen is currently working on a second edition of her book The Woman in the Story: Writing Memorable Female Characters, the first guide for screenwriters about female representation from the writer’s perspective, to be published by Michael Wiese Productions in 2016. As a screenwriter, Helen has developed numerous feature, TV, and radio projects for leading producers in the UK and internationally. Helen teaches screenwriting at Bournemouth University and is a story consultant and trainer for film institutions and filmmakers from all over the world. Her renowned seminar, Writing the Heroine’s Story is having its sixtth year anniversary and continues to inspire writers from all over the world.