Den Teich leeren, um an die Fische zu gelangen. (Robert Bresson)
In Bezug auf die Stoffentwicklung ist dieser von Bresson vorgeschlagene Weg der beschwerlichste: Denn leider braucht man oftmals tatsächlich ein komplett entwickeltes Drehbuch (einen ganzen Teich), um zur Essenz und zum Thema (zu den Fischen) zu gelangen, die dann ein gutes Treatment ausmachen. Wie aber kann ich diesen langwierigen Prozess verkürzen und trotzdem zu guten Resultaten gelangen? Wie gestalte ich mein Treatment auf die bestmögliche Art und Weise? Und was muss ein Treatment alles leisten?
Fokus Treatment wird mit Vortrag, Impulsstatements und Seminar den Prozess der Stoffentwicklung von verschiedenen Perspektiven beleuchten, die Funktionen und Beschaffenheit von Treatments untersuchen und die Bedeutung und Bewertung von Treatments zur Diskussion stellen. Im Praxisteil sollen die TeilnehmerInnen vom Prozess der Ideengeneration bis zum Treatment unterstützt werden.
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Theorie-Teil mit Dr. Dennis Eick
Vortrag von Dr. Eick
Podiumsgespräch mit:
Barbara Albert (Filmemacherin, Mitglied des Stoffbeirates im Filminstitut)
Martina Bleis (Koproduktionsmarkt Berlinale)
Klaus Lintschinger (Redaktionsleitung Fernsehfilm ORF)
Peter Zawrel (Filmfonds Wien)
Termin: 23.4.2010, 10.00 bis 18.30 (inkl. Mittagspause)
Ort: Seminarraum Filmhaus am Spittelberg, Stiftgasses 6, 1070 Wien
Kosten: für Mitglieder gratis, für Nicht-Mitglieder €30,-
Anmeldung: office@drehbuchforum.at (U.A.w.g)
Plätze: Für etwa 50 TeilnehmerInnen
Praxis-Teil mit Keith Cunningham
ein Seminar für all jene, die sich in der frühen Phase der Stoffentwicklung befinden
Termin:29.-30.5.2010, 10.00 bis 18:00 (inkl. Mittagspause)
Ort: Seminarraum Filmhaus am Spittelberg, Stiftgasses 6, 1070 Wien
Kosten: für Mitglieder €120,- für Nicht-Mitglieder €190,-
Anmeldung: office@drehbuchforum.at (U.A.w.g)
Plätze: Für etwa 15 TeilnehmerInnen
Zielpublikum
Der Vortrag mit Dennis Eick steht allen Interessierten offen. Das Seminar mit Keith Cunningham ist ausschließlich für professionelle Filmschaffende und DrehbuchautorInnen gedacht.
Praxis mit Cunningham: Gesprochen wird Englisch, geschrieben wird auf Deutsch!
am 23.4.2010
Das Treatment nimmt eine seltsame Zwischenstufe in der Drehbuchentwicklung ein. Für manche ist es ein unliebsames Muss, für andere ein notwendiges Verkaufsargument. Manche übergehen es, andere sehen ihre Geschichte erst hier richtig wachsen.
Was ist ein Treatment eigentlich?
Hinter dieser einfachen Frage verstecken sich viele andere Fragen:
Warum schreibe ich überhaupt ein Treatment? Welche Bedeutung hat es für mich? Und welche für den Leser? An welcher Stelle im Entwicklungsprozess macht das Treatment Sinn? Wie ist das Verhältnis zum Expose und zum Drehbuch? Was muss ein gutes Treatment erfüllen, damit es für mich als Autor funktioniert, was, damit ich den Leser überzeuge? Überhaupt – was ist ein gutes Treatment?
Anhand von Beispielen wird versucht, Antworten auf diese und viele andere Fragen zu finden.
10.00-17.00: Der Vortrag soll die Definitions- und Informationslücken zum Thema Treatment schließen und liefert die theoretischen Grundlagen zur Form, zum Inhalt und zur Funktion.
17.30-19.00: Die anschließenden Impulsstatements sollen die Anforderungen an ein Treatment aus der Perspektiven von unterschiedlichen Lesern und Entscheidungsträgern beleuchten, die sich daraus ergebenden Widersprüche aufzeigen und offene Fragen beantworten.
ReferentInnen:
Barbara Albert (Filmemacherin, Mitglied des Stoffbeirates im Filminstitut)
Martina Bleis (Berlinale Co-Production Market)
Klaus Lintschinger (Redaktionsleitung Fernsehfilm ORF)
Peter Zawrel (Filmfonds Wien)
Moderation: Dagmar Streicher
von 29.-30. Mai 2010
• Haben Sie eine Idee für eine Geschichte, die sie zu einem ausgearbeiteten Treatment heranwachsen lassen wollen?
• Haben Sie in Ihrem Inneren Figuren, die nach einem Autor suchen?
• Haben Sie das vage Gefühl, dass Sie eine Geschichte zu erzählen hätten, sind aber noch auf der Suche nach dem Weg, der diese Geschichte zum Leben erweckt?
Dieses intensiv-kreative Wochenende ist für all jene, die sich in der frühen Phase der Stoffentwicklung befinden. Man kann mit dem Samen eines Plots, dem Schatten der Charaktere oder einem dramatischen Begriff kommen, nach dem Wochenende der systematischen Stoffentwicklungsphasen findet man sich mit den Elementen eines durchführbaren dramatischen Treatments wieder.
Kann eine systematische Annäherung an die Entwicklung der Idee für eine Geschichte wirklich Ihre Kreativität steigern? Die Antwort ist JA!
Die Kraft der Fragen in der Stoffentwicklung stimuliert den kreativen Prozess. Innerhalb von zwei Tagen werden Sie ihre Geschichte innerhalb grundlegender schöpferischer Etappen methodisch wachsen sehen, indem Sie gezielt Kreativtechniken anwenden, die Sie durch folgendes leiten:
• Entwicklung des Konzeptes
• Der Kern des dramatischen Plots/der Charaktere/ der Themeneinheit
• effektive Orchestrierung der Charaktere
• Übersetzung von Konzept, Charakter und Thema in wirkungsvolle Handlung
Gesprochen wird Englisch, geschrieben wird auf Deutsch!
Im zweiten Teil von Fokus: Treatment (Herbst 2010) können entstandene Treatments überprüft und verbessert werden. Details werden vor dem Sommer bekannt gegeben.
Dennis Eick schreibt Bücher, Drehbücher und Bücher über Drehbücher. Studium an der Universität zu Köln (Germanistik, Anglistik, Psychologie). Magisterarbeit zum Thema Drehbuchtheorie. Promotion in Filmwissenschaften in Mainz (über Drehbuchtheorie) .
Dann Lektor und später Fiction Redakteur bei RTL, verantwortlich für Serien.
Unterrichtstätigkeit an fast allen deutschen Filmhochschulen und den Universitäten Köln, Düsseldorf und Folkwang Essen
. Seit 2009 freier Drehbuchautor und Autor, Gastprofessor HFF Potsdam Babelsberg
Publikationen:
Exposee, Treatment und Konzept. UVK, 2005.
Drehbuchtheorien. Eine vergleichende Analyse. UVK, 2006.
Programmplanung. Die Strategie deutscher TV-Sender. UVK, 2007.
Noch mehr Exposees, Treatments und Konzepte. UVK, 2008.
Was kostet mein Drehbuch? Das Skript als Grundlage für die Filmkalkulation, UVK, 2009.
Cunningham studierte Film und Psychologie an der Northwestern University of Chicago, danach fand er Arbeit als freiberuflicher Kameramann und Beleuchter. In der Zusammenarbeit mit dem Mythenforscher Joseph Campbell und der Psychologin Jean Houston entstehen die ersten Seminare und Workshops zum Thema Kreativitätstraining. 1982 – 91 Professur im Film und Video Department des Columbia College. Daneben verschiedene Drehbuch und Stoffentwicklungsseminare mit Tom Schlesinger, in denen er Joseph Campbells Ergebnisse der Mythenforschung auf den Prozess des Drehbuchschreibens anwendet. Es folgten Seminare an der AFI–Los Angeles, der Director’s Guild and Writer’s Guild of America (L.A.). Drehbuch-Theoretiker wie Linda Seger und Chris Vogler nahmen an diesen Seminaren teil.
Ab 1989 zahlreiche Autoren-Seminare mit Tom Schlesinger in Europa, die sämtliche Filmgenres einbeziehen. Vorträge und Consulting unter anderem für den italienischen TV-Sender RAI, für die Bavaria-Film München, die ARD und das ZDF. Drehbücher für verschiedene Serien und Filme. 2000 zog Cunningham nach Zürich um seine Studien am C.G. Jung Institut zu vertiefen. Zahlreiche Artikel über Mythologie, Kino und Kreativität wurden in den unterschiedlichsten Büchern und Zeitschriften publiziert. Sein Buch THE SOUL OF SCREENWRITING wird gerade für einen deutschen Verlag übersetzt.