
Viennale Talk: Gespräch mit Lucrecia Martel
22.10.2025, 18.15, Metro Kinokulturhaus
Wir freuen uns über eine weitere Kooperation mit der Viennale: Diesmal konnten wir gemeinsam die renommierte argentinische Drehbuchautorin und Regisseurin Lucrecia Martel für ein ausführliches Gespräch zum Thema Drehbuch und Schreiben gewinnen. Ihre Filme wurden in den Wettbewerben von Cannes, Berlin und Venedig gezeigt, neben Spielfilmen realisiert sie auch Dokumentarfilme und immer wieder Kurzfilme. Im Rahmen des Gesprächs, das Kathrin Resetarits moderiert, wird auch die neueste Viennale Publikation Textur #8 vorgestellt, die Lucrecia Martel gewidmet ist.
Eines der Wunder, die sich in Martels Filmen auf immer neue Weise offenbaren, ist, bisher Unsichtbares plötzlich nicht nur klar vor Augen zu haben, sondern eine Erkenntnis erfahren zu „müssen“. Martels spezielle Form der kompromisslosen und doch als notwendig verstandenen Konfrontation mit kollektiver Erinnerung und deren klaffenden Wunden durchzieht ihr Werk. Furchtlos (und) sinnlich, so entschlossen wie sensibel spürt sie der Substanz nach, auf der „Ordnungen“ installiert wurden. Gesellschaftliche, politische, letztlich persönliche Systeme, deren Bruchlinien beharrlich gedehnt werden müssen.
Im Gespräch mit Kathrin Resetarits soll sich zeigen, welcher Methoden praktischer, ethischer, intellektueller Natur es bedarf, Kino als kritische Form der Weltaneignung zu „er-denken“ und es, so charakteristisch für Martel, gleichermaßen als poetische Praxis zu nutzen.
Freier Eintritt
TEXTUR #8 – Lucrecia Martel
Die achte Ausgabe der fortlaufenden Viennale-Publikationsreihe TEXTUR ist der argentinischen Filmemacherin Lucrecia Martel gewidmet. Im Laufe einer Karriere, die sowohl eine gefeierte Trilogie umfasst, in der sie die Privilegien der Mittelschicht ihrer Heimatstadt Salta seziert, als auch eine beeindruckende, dekolonial geprägte Verfilmung von Antonio Di Benedettos Romanklassiker Zama, ist Martel zu einer der angesehensten und einflussreichsten Regisseurinnen der Gegenwart avanciert. Sie ist bekannt für ihre erstaunliche Präzision in der Bildgestaltung und ihren besonderen Umgang mit Ton.
In ihrem neuen Dokumentarfilm NUESTRA TIERRA, der bei der Viennale gezeigt wird, setzt sie sich erneut mit den blinden Flecken der argentinischen Gesellschaft auseinander, indem sie den Mord an einem indigenen Anführer untersucht und dessen unterdrückter Gemeinschaft eine Stimme gibt. TEXTUR #8 enthält ein ausführliches Interview mit Martel, ein Gespräch zwischen der Schauspielerin und Regisseurin María Alché und dem Kameramann Ernest de Carvalho, zwei exklusive Neuübersetzungen von Kurzge - schichten des uruguayischen Schriftstellers Horacio Quiroga (1878–1937) sowie weitere Beiträge von Kleber Mendonça Filho, Athina Rachel Tsangari, Ramon Zürcher, Mercedes Halfron und J. Hoberman.
Lucrecia Martel
geboren 1966 in Argentinien, gehört zu den bedeutendsten Filmemacher*innen der Gegenwart. Sie absolvierte ihre Ausbildung bei Avellaneda Experimental (AVEX) und der Nationalen Schule für Kinematographische Experimente und Regie in Buenos Aires. Mit ihren Filmen wie LA CINEAGA (2001), LA NIÑA SANTA (2004) und ZAMA (2017) sorgte sie auf der Berlinale, in Cannes und Venedig für Aufsehen, mit ihrem neuen Dokumentarfilm NUESTRA TIERRA ist sie auf der diesjährigen Viennale vertreten. Neben der Regiearbeit schreibt sie auch die Drehbücher zu ihren Filmen.
Gespräch

Fiktionales und dokumentarisches Erzählen im Film - wenn das Persönliche zum Politischen wird
Fr, 14.11.2025, 10:00
Donaulounge, Buch Wien (Messe Wien, Halle D + C)
Ein Gespräch mit Olga Kosanović
Moderiert von Nina Kusturica
Buch Wien - Gespräch
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