Drehbücher

Drehbuchsammlung - Büchereien Wien!


Seit 2003 stellt das Drehbuchforum Wien in Kooperation mit dem Magistrat der Stadt Wien – MA 13 Büchereien Wien ausgewählte Drehbücher österreichischer Filme zur Ausleihe bereit. Die Drehbücher werden von uns auf Basis der Thomas Pluch Drehbuchpreis-Eintreichungen ausgewählt. Sie liegen am College 5 | Kunstraum auf der Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz auf. Die Sammlung wird laufend aktualisiert, die Sammlung umfasst derzeit rund 150 entlehnbare Drehbücher.

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Drehbuch lesen!

 

Hier finden Sie österreichische Drehbücher, die bereits Preise erhalten haben oder ausgezeichnet wurden, als PDF zum Download. Damit wollen wir den Fokus auf das Drehbuch und die Drehbuch-Autor*innen legen und gleichzeitig eine digitale Sammlung von herausragenden Werken aufbauen.


Veronika Franz, Severin Fiala

Des Teufels Bad 

 

Das Drehbuch wurde 2024 mit dem Thomas Pluch Hauptpreis ausgezeichnet.
Auszug aus der Jurybegründung:
Das Leseerlebnis dieses Drehbuches ist für die Jury wie das eines Romans. Die poetische Sprache, die Beschreibungen von Bild- und Tonebene kreieren ein sensorielles Erlebnis, das uns in eine fast mythische Welt entführt, in der sich Drama und Horror vermischen. Der Text beginnt förmlich zu atmen, zu riechen und zu schmecken.

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Anja Salomonowitz

Mit einem Tiger schlafen 


Das Drehbuch erhielt 2024 den Thomas Pluch Spezialpreis der Jury.
Auszug aus der Jurybegründung:
Die Jury ist sehr beeindruckt von der einzigartigen und mutigen Erzählstruktur dieses Drehbuchs. Die assoziative Nutzung der unterschiedlichsten Medien wie Spielfilm, Dokumentarfilm und Theater unterstreichen den Charakter der Protagonistin, die zeitlebens sowohl visionär als auch radikal und kompromisslos war und lange Zeit nicht die gebührende Anerkennung bekam.

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David Wagner

Eismayer 


Das Drehbuch wurde 2023 mit dem Österreichischen Filmpreis ausgezeichnet und war für den Hauptpreis und den Spezialpreis der Jury des Thomas Pluch Drehbuchpreises nominiert.
Daneben gab es zahlreiche Preise für den Film: Internationale Filmfestspiele von Venedig 2022 - bester Spielfilm der Settimana Internazionale della Critica, Filmfestival Max Ophüls Preis 2023 - Preis der Filmkritik und Publikumspreis, Der Papierene Gustl 2022 als bester österreichischer Film.

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Marie Kreutzer

Corsage

 

Das Drehbuch wurde 2023 mit dem Thomas Pluch Hauptpreis ausgezeichnet, seine Premiere feierte Corsage 2022 im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele von Cannes, wo Hauptdarstellerin Vicky Krieps den Schauspielpreis in der Sektion „Un Certain regard“ erhielt, im selben Jahr wurde er beim London Film Festival als Bester Film prämiert. Zudem ging der Film für den Auslandsoscar als österreichischer Kandidat ins Rennen.

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
Der Thomas Pluch Hauptpreis geht an eine sehr präzise und klar konstruierte Filmerzählung, die trotzdem Raum für überraschende und unerwartete Momente lässt. Sehr elegant und klug wird die Geschichte einer Befreiung erzählt. Die Hauptfigur durchlebt einen Prozess, an dessen Ende sie sich ein Alter Ego formt. Die Szenen sind sehr visuell geschrieben, auch sehr körperlich, wodurch das Lesen dieses Buches zu einer beinahe sensorischen Erfahrung wird.


Thomas Reider & Sebastian Meise

Große Freiheit

 

Das Drehbuch wurde mit dem Thomas Pluch Hauptpreis 2022 ausgezeichnet. Des weiteren erhielt der Film u.a. folgende Preise: Österreichischer Filmpreis 2022 Bester Film/Bestes Drehbuch/Beste Regie, Viennale Wiener Filmpreis, Cannes Jurypreis der Sektion Un Certain Regard und Österreichischer Oscar-Kandidat für den besten internationalen Film 2022.

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
In schrecklichen und unmenschlichen Umständen, in denen sich die Hauptfiguren befinden, erzählt das Drehbuch eine zutiefst menschliche Geschichte. Es gibt kein Wort zu viel und keines zu wenig, trotz der komplexen und epischen Erzählung. Die Komposition der Geschichte ist meisterhaft in ihrem Stil. Virtuos werden wir von einer Szene zur nächsten geführt und überspringen Jahrzehnte, in denen sich die gesellschaftlichen Verhältnisse radikal ändern. Die Geschichte endet mit einer Überraschung, die uns erschüttert und uns mit der großen philosophischen Frage zurücklässt: Was ist Freiheit?!


Ernst Gossner

South Of Pico

 

Das Drehbuch wurde mit dem Thomas Pluch Spezialpreis der Jury 2008 ausgezeichnet.

 

South Of Pico (Engl. Original) als PDF
South Of Pico (deutsche Fassung) als PDF

 

Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis (Auszug)
24 Stunden, 5 Geschichten und 1 Katastrophe. Mit seinen kraftvollen und plastischen Figuren, denen man bewegt durch die emotionalen Wechselbäder eines Tages folgt, läuft die Geschichte auf einen unerwarteten und verstörenden Höhepunkt zu. Das Buch überzeugt, weil es trotz einer abgründigen Fragestellung, Figuren und ihre Lebensumstände in all ihrer lebendigen Ambivalenz darstellt. Die Figuren kämpfen und scheitern und gerade deshalb kommen sie uns so nahe. Der Preis geht an SOUTH OF PICOvon Ernst Gossner.


Pia Hierzegger
Waidmannsdank

 

Das Drehbuch wurde mit dem Thomas Pluch Spezialpreis der Jury 2021 ausgezeichnet.

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis (Auszug)
Das Drehbuch zu einer Folge eines etablierten Fernsehformates kann für jede Autorin ein willkommener Auftrag sein, eine weitere Chance zur Vervollkommnung einer Routine. Oder man nimmt es als Herausforderung zur offensiven Bewältigung inhaltlicher, formaler und kreativer Grenzerfahrungen im doppelten Sinne des Wortes. Heißt: Man testet Grenzen der eigenen Fantasie an den Grenzen eines Formates aus. Genau das hat Pia Hierzegger mit WAIDMANNSDANK, ihrem Beitrag zur öffentlich- rechtlichen Landkrimi-Reihe, […] Dabei bewegt sich die Autorin auf dem festen Gerüst des klassischen Krimis mit ihren Figuren und Ideen so souverän und wagemutig wie eine Seiltänzerin ohne Netz und doppelten Boden. Man mag sich gerne vorstellen, was da ohne die üblichen Grenzkontrollen noch möglich gewesen wäre.


Arman T. Riahi.

Fuchs im Bau

 

Das Drehbuch wurde mit dem Thomas Pluch Spezialpreis der Jury 2021 ausgezeichnet. Der Film war der Eröffnungsfilm der Diagonale und erhielt beim Filmfestival in Saarbrücken 2021 den Max Ophüls Preis für die beste Regie, den Max Ophüls Preis für das beste Drehbuch und den Preis der Jugendjury.

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis (Auszug)
Wie kann der von der Praxis des Strafvollzugs durch Isolation, Bestrafungen und Psychoterror ständig ad absurdum geführte Anspruch auf Resozialisierung für diejenigen erfüllt werden, die zumindest eine erste Chance auf einen gesellschaftlichen Neuanfang verdient haben – die jungen Straftäter*innen? Riahi findet und erfindet als Antwort auf diese Frage originelle, berührende, schockierende und tröstliche Situationen, Szenen und natürlich Figuren, durch die die oben beschriebene Hoffnung nicht nur nicht zuletzt stirbt, sondern tatsächlich überlebt.


Ulrike Kofler, Sandra Bohle und Marie Kreutzer

Was wir wollten

 

Das Drehbuch wurde mit dem 12.000.- Euro dotierten Thomas Pluch Hauptpreis 2021 ausgezeichnet. Der Film war österreichischer Kandidat für den besten internationalen Film für die Oscarverleihung 2021 und erhielt bei der Diagonale 2021 den Preis für innovative Produktionsleistung.

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
[…] Die Autorinnen Ulrike Kofler, Sandra Bohle und Marie Kreutzer erzählen die Geschichte vom Kampf um Liebe und Respekt in einer stilistischen Klarheit und beobachtenden Genauigkeit, die nicht nur in der Zeichnung von Figuren und Emotionen überzeugt, sondern schon bei der Lektüre des Drehbuchs einen berührenden Film im Geist der Leser*innen entstehen lässt. Es ist die vom Text erwiderte Liebe zum Detail, die Sicherheit in der Dialogführung und Fähigkeit, große Gefühle und Bewegungen in kleinen Situationen entstehen zu lassen, die die Souveränität und Identität dieses besonderen Drehbuchs ausmachen.


Arash T. Riahi

Ein Augenblick Freiheit

 

Der Film wurde mit dem 11.000 Euro dotierten Thomas Pluch Hauptpreis 2009 ausgezeichnet und erhielt u.a. beim World Film Festival Montreal 2008 den Golden Zenith für den besten Debütfilm, beim Zurich Film Festival den Golden Eye für den besten Erstlingsspielfilm und den Wiener Filmpreis bei der Viennale 2008.

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
[…] Das Buch beschreibt die Flucht aus der iranischen Diktatur, das Ankommen in einer fremden Kultur und die Tragik, die damit verbunden ist. Das ist Stoff für eine großen Kinofilm. Das Drehbuch zeichnet sich durch die Beschreibung großer Gefühle aus, die glaubwürdig erzählt werden. Es wählt viele verschiedene, liebevoll gezeichnete Blickwinkel auf eine hochdramatische Situation.


Petra Ladinigg und Umut Dağ

Kuma

 

Der Film wurde mit dem 11.000 Euro dotierten Thomas Pluch Hauptpreis 2013 ausgezeichnet und erhielt u.a. beim Skip City International D-Cinema Festival den Preis für den Besten Spielfilm, beim Festival del Cinema Europeo, Lecce den Publikums-Spezialpreis und beim Linea d’Ombra Festival Culture Giovani, Salerno, den Preis für den Besten Spielfilm.

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
Hier sind Figuren nicht nur einfach skizzierte Filmcharaktere, sondern komplex beschriebene Menschen, die aus ihren Nöten und Sehnsüchten heraus handeln. Es gelingt den AutorInnen, uns an Situationen teilhaben zu lassen, die uns helfen, unsere Welt ein wenig besser verstehen zu können und Vorurteile abzubauen. (Auszug)


Sudabeh Mortezai

Macondo

 

Der Film wurde mit dem 7.000 Euro dotierten Thomas Pluch Spezialpreis der Jury
2014 ausgezeichnet und erhielt u.a. beim Festival del Cinema Europeo in Lecce den Cineuropa Award und den Preis für das beste Drehbuch, den Award of the International Confederation of Art Cinemas (CICAE) beim Sarajevo Film Festival, den Firebird Award beim Hongkong International Film Festival und den Wiener Filmpreis – Bester Spielfilm bei der Viennale 2014.

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
Die Autorin beschreibt eine Welt, die sie sehr gut zu kennen scheint. Das empfand die Jury als die große Stärke des Buches, denn nach der Lektüre hat man das Gefühl auch schon mal dort gewesen zu sein, obwohl man das im echten Leben gar nicht möchte. Denn der Alltag, den die Autorin beschreibt, ist oft nicht spektakulär, aber meistens unangenehm. Es sind nur Migranten und Migrantinnen, die dort wohnen, weil sie noch nicht richtig angekommen sind und das auch nie werden. Und wer nicht muss, geht dort nicht hin.


Agnes Pluch und Nikolaus Leytner

Die Auslöschung

 

Ausgezeichnet mit: Thomas Pluch Hauptpreis 2014

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
Ganz sachte, unaufgeregt, subtil, trotzdem sehr präzise und zutiefst bewegend wird uns eine Geschichte erzählt, die sich in unserer Gesellschaft tausendfach zuträgt und aufgrund der demografischen Entwicklung immer mehr Menschen, Lebenspartner, Kinder, Freunde betrifft. Es geht um eine starke Person, die sich selbst verliert. Der schmerzhafte, schleichende Abschied vom Ich, die Entfremdung von den Angehörigen, der Verlust jeder Selbstbestimmung. Aber das Drehbuch ist nicht nur ein Drama über einen Alzheimer-Erkrankten, sondern in seinen besten Momenten ein Liebesfilm.




Karl Markovics

Superwelt

 

Ausgezeichnet mit: Thomas Pluch Hauptpreis 2015

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
Eine Frau, ein Paar, ein erwachsener Sohn, der Alltag an der Supermarktkasse, eine kaputte Waschmaschine. Eine Frau bricht aus, langsam aber entschieden – und eine innere Reise beginnt, bei der das Unglaubliche passiert: Gott spricht zu ihr, und sie macht sich auf dem Weg zu ihm. Und doch wird es eine Reise zurück ins Leben, denn ihre unbeantwortet bleibenden großen Fragen werfen sie zurück auf das große Thema des Lebens: Liebe. Die Genauigkeit, mit der der Autor die Sprache und Sprachlosigkeit der ProtagonistInnen in seinen wunderbaren, pointierten Dialogen nachzeichnet und die präzise Schilderung des Milieus, hat uns überzeugt. Es wird viel gehadert in diesem Buch, aber es ist nicht das Buch Hiob sondern das Buch Markovics.


Stefan Hafner und Thomas Weingartner

Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist

 

Ausgezeichnet mit: Thomas Pluch Spezialpreis der Jury 2016, Fernsehpreis für Erwachsenenbildung 2016, Prix Europa Special Commendation 2015

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
Selten hat man im Fernsehen so viele hinterfotzige und dabei warm gezeichnete Figuren, die wir alle irgendwie kennen. Dem Autoren-Duo gelingt es, dem engen Korsett des Landkrimi-Formats eine Lebendigkeit einzuhauchen, die ihresgleichen sucht. Wenn du wüsstest, wie schön es hier ist ist nicht nur die Coming of Age-Geschichte eines 35jährigen Polizisten, sondern eines ganzen Dorfes. Dessen Sprache wird so gut eingefangen, dass wir tief in die Seele der Figuren blicken. Viele überraschende Wendungen, mitreißende Montagesequenzen und ein schlüssiges Musikkonzept machen diesen Landkrimi zu einem hintergründigen Lesevergnügen.


Monja Art

Siebzehn

 

Ausgezeichnet mit: Thomas Pluch Spezialpreis der Jury 2017, Max Ophüls Preis 2017 / Bester Film und Beste Nachwuchsdarstellerin, Publikumspreis Bester Film beim 30. Queergestreift Filmfestival Konstanz 2017, Cima Prize beim 32. Cinema Jove IFF Valencia 2017, DACHS-Drehbuchpreis 2017 für das beste Drehbuch

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
Das […] Drehbuch zeichnet sich durch seinen detaillierten Blick auf eine Zeit der Umbrüche und sein spielerisches Erkunden von Körperlichkeit aus. Die Geschichte schildert mehr oder weniger geglückte Versuche der Protagonistinnen aus der Heteronormativität auszubrechen und verweigert dabei jegliche Romantisierung der Jugend.


Elisabeth Scharang

Jack

 

Ausgezeichnet mit dem Thomas Pluch Hauptpreis 2016.

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
Kann man für eine Figur empathisch mitfühlen, und sie dennoch distanziert betrachten? Ja, das geht. Denn die Autorin erliegt nicht der Versuchung, ihren Protagonisten zu erklären oder zu entschuldigen. So wird z. B. seine Kindheit nur gestreift und über die Figur der Mutter unglaublich plastisch erzählt. Das Drehbuch ist eine Versuchsanordnung, die die Frage nach Schuld und Unschuld verhandelt und das Urteil dem Leser überlässt. So entsteht ein Sittengemälde, das wie ein Spiegel für uns alle funktioniert, in den wir lieber nicht hineinschauen würden.


Klaus Händl

Kater

 

Ausgezeichnet mit dem Thomas Pluch Hauptpreis 2017.

 

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Aus Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
Der präzise, unaufgeregte Blick für das Atmosphärische im Alltäglichen und der offene Umgang mit Sexualität lassen dieses Drehbuch herausragen. Der Autor geht ein großes Risiko ein: Er stellt eine Behauptung auf, ohne sie klassisch dramaturgisch zu untermauern.


Clemens Setz, Sebastian Brauneis und Nicholas Ofczarek

Zauberer

 

Ausgezeichnet mit dem Thomas Pluch Spezialpreis der Jury 2018.

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreis
Angstfrei, immer überraschend, poetisch, intuitiv, ideenreich, dreist, verstörend, befreiend und befreit: Das sind die Qualitäten, die uns an diesem kraftvollen Buch überzeugt haben. Wir sehen hier eine Art zu erzählen, die sich nicht um Konventionen und Erwartungen schert, sondern radikal ihrer inneren Stimme folgt. Hier erzählt jemand seine Geschichte, genau so wie er will. Wir wollen diese Waghalsigkeit unterstützen und möchten die Autoren zu weiteren so mutigen Drehbüchern auffordern.


Kathrin Resetarits

Licht

 

Ausgezeichnet mit dem Thomas Pluch Hauptpreis 2018. Das Drehbuch basiert auf dem Roman Am Anfang war die Nacht Musik von Alissa Walser.

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreises
Vom ersten Satz an werden wir durch die präzise Schilderung und die kraftvolle Bildsprache in eine Welt entführt, die man fühlen, riechen, hören und sehen kann. Die Figuren offenbaren sich uns durch ihre Sprache und ihre Physis, nicht durch Informationen zu ihrem psychologischen Hintergrund. Dieses Buch hat uns überzeugt durch seine glaubhaften, präzisen Dialoge, durch seine Feinfühligkeit und den besonderen Humor, sowie durch seine cinematographische Kraft und Sinnlichkeit. Wir spüren den Schmutz in der Küche, das Jucken der Perücken auf der trockenen Kopfhaut, und die Last der tonnenschweren Kleider. Mit gefühlter Leichtigkeit entführt uns die Autorin in ein anderes Jahrhundert. […]


Gregor Schmidinger

Nevrland

 

Ausgezeichnet mit dem Thomas Pluch Spezialpreis der Jury für ein Drehbuch mit besonders herausragend behandelten Aspekten. Weitere Preise: Filmfestival Max Ophüls Preis 2019: Bester Schauspielnachwuchs (Simon Frühwirth) und Preis der Jugendjury, Diagonale 2019 Schauspielpreis für Simon Frühwirth, Auszeichnung als Bester Spielfilm beim Filmfestival Kitzbühel 2019, Preis der Jugendjury beim Heimatfilmfestival 2019

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreises
Sofort tauchen wir mit der Hauptfigur in die dichte und fließende Erzählung einer einsamen Seele ein, die mit unergründlichen Ängsten konfrontiert ist. Eine Generation verloren in Zeit und Raum von immer verfügbarem Onlinesex, heillos überfordert von der Brutalität der realen Welt und der Zärtlichkeit physischer Nähe. Der Thomas Pluch Spezialpreis geht an Nevrland. Gregor Schmidinger erzählt handwerklich virtuos und in visuell starken Bildern die Geschichte des 17-jährigen Jakob, der mit plötzlich auftretenden Panikattacken zu kämpfen hat und zwischen einer surrealen, virtuellen und der realen Welt hin und her geworfen wird. Virtueller Camsex, Dark Room Clubbing, eine entfremdete Männerwelt in der Familie und im Job des Schlachthofs stehen im starken Gegensatz zur Verletzlichkeit der Hauptfigur auf der Suche nach Nähe. […]


Christian Frosch

Murer – Anatomie eines Prozesses

 

Ausgezeichnet mit: Hauptpreis des Thomas Pluch Drehbuchpreises 2019, Großer Diagonale-Preis 2018, Wiener Filmpreis – Spezialpreis der Jury 2018, Bester Spielfilm und Beste weibliche Nebenrolle (Inge Maux) beim Österreichischen Filmpreis 2019, Der Papierene Gustl 2018, Bester politischer Film, Cinepolitica 2019

 

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Jurybegründung Thomas Pluch Drehbuchpreises
Eine unglaublich dicht erzählte Geschichte, die in jedem Satz, jedem Dialog, jeder Beschreibung das Unfassbare nüchtern seziert. Es entfächert sich beim Lesen das ungeschönte Geflecht einer Gesellschaft und wie sie mit ihren Tätern umgeht oder eben nicht. „Murer – Anatomie eines Prozesses“ ist ein Drehbuch, das empört und fassungslos macht, weil es in immer neuen, überraschend grausamen Wendungen die Tatsache einer unglaublichen Schuld erzählt, die durch die Banalität des Bösen schlicht ignoriert wird. Der historische Stoff hat in Zeiten von “alternative facts” und Rechtspopulismus nichts an Aktualität eingebüßt. Gerade im Zusammenspiel des großen Ensembles an Figuren und ihrer messerscharfen Dialoge wird das Ausmaß an Denunziation, Manipulation und Einschüchterung deutlich. Menschlichkeit und Gerechtigkeit werden brutal übergangen und “ausgemerzt”.


Hilde Berger und Dieter Berner

Egon Schiele – Tod und Mädchen

 

Bei der Romyverleihung 2017 wurde der Film in den Kategorien Bestes Buch Kino-Film und Bester Produzent Kino-Film ausgezeichnet und beim Österreichischen Filmpreises 2017 für Beste Regie und Bestes Drehbuch nominiert.

 

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