If she can see it, she can be it - Drehbuchwettbewerb
Jeanne Werner gewinnt Hauptpreis
Das Drehbuchforum Wien, das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, das Österreichischen Filminstitut/gender*in*equality und FC GLORIA Feminismus Vernetzung Film freuen sich sehr, die Hauptpreisträgerin von IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT bekannt zu geben:
- Jeanne Werner mit Die Frauenburg
Bereits zum achten Mal wurde der Hauptpries vergeben, der mit 15.000 Euro dotiert ist.
Wir grautlieren sehr herzlich!
Die hochkarätige Jury hat aus 39 eingereichten Exposés 5 ausgewählt, die jeweils mit einem Zusätzlich umfasst er dramaturgische Begleitung durch erfahrene Drehbuchautor*innen, die gemeinsam mit den Preisträger*innen ausgewählt werden.
Wir danken unserer internationalen Jury: Dem Drehbuchautor und Dramaturg Milan Dor, der Drehbuchautorin und Präsidentin der Federation of European Screenwriters Carolin Otto, der Drehbuchautorin Agnes Pluch, der Schriftstellerin und Filmemacherin Angelika Reitzer und dem Drehbuchautor, Regisseur und letztjährigen Preisträger Arman T. Riahi.
Nach dem großen Erfolg und dem positiven Echo der Branche in den letzten Jahren wurde der Drehbuchwettbewerb bereits zum 8. Mal durchgeführt, das Thema war: Politthriller
Am 4. Dezember 2024 fand dazu die feierliche Hauptpreisverleihung im Filmcasino in Wien statt.
Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Kasho Chualan mit Santur, Vocals und Electronics.
Die Wettbewerbs-Finalist*innen waren:
· Kerstin Schütze mit Cold War Kid
· Kim Strobl mit Der Preis der Wahrheit (vorm.: Long Pila)
· Elisabeth Bakambamba Tambwe, Paul Porenta mit Masks Off
· Jeanne Werner mit Die Frauenburg
· Anna Katharina Wohlgenannt mit Jedes Herz ist eine Zeitbombe (vorm: Aufruf zur Erfindung des Glücks)
Special Guest: Isolde Charim
Zur Preisverleihung konnten wir die Philosophin und ständige Kolumnistin der „taz“ und des „Falters“ für eine Keynote zur Neuauschreibung des Preises gewinnen. Ihr Buch „Ich und die Anderen. Wie die neue Pluralisierung uns alle verändert“ wurde mit dem Philosophischen Buchpreis des Jahres 2018 ausgezeichnet. Für „Die Qualen des Narzissmus. Über freiwillige Unterwerfung“ (2022) bekam sie 2023 den Tractatus-Preis des Philosophicum Lech. 2022 erhielt sie den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik.
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Stoffentwicklung
Jeanne Werner
Die Frauenburg
Gewinnerin des Hauptpreises
Jurybegründung
Das Treatment, das uns überzeugt hat, besticht durch seine filmische Erzählweise, die außergewöhnliche Perspektive und das für einen Polit-Thriller unerwartete Setting. Im Mittelpunkt steht eine vielschichtig gezeichnete Protagonistin, die sich mit ihren ketzerischen Ansichten in einer zutiefst religiösen und frauenfeindlichen Welt behaupten muss.
Innerhalb eines präzise gezeichneten, mittelalterlichen Mikrokosmos werden Themen wie Machtmissbrauch, weibliche Selbstermächtigung und Gewaltschutz verhandelt, die tragischerweise nichts an Aktualität verloren haben. Von der ersten Seite an fiebern wir mit Lunete und Morgane und möchten ihre Geschichte auf der großen Leinwand sehen.
Die Frauenburg
1190 n. Chr.: Die Burgherrin Morgane bietet verfolgten Frauen Asyl trotz Anfeindungen aus den umliegenden Dörfern. Doch Morgane glaubt daran, ihre Schützlinge mit der Bibel, wie mit einem magischen Objekt, schützen zu können. Ihre Schriftgelehrte Lunete dagegen sieht die Bibel nur als Geschichtensammlung und drängt darauf, die „Frauenburg“ real aufzurüsten, durch starke Verbündete. Zwischen den beiden Frauen entbrennt ein gnadenloser Machtkampf um die Zukunft der Burg.
Jeanne Werner
ist eine luxemburgische Schauspielerin und lebt seit 2017 in Wien. Sie hat ihr Studium „Master of Arts in Schauspiel“ an der Zürcher Hochschule der Künste abgeschlossen und erhielt dabei den Emil Oprecht Preis für eine herausragende Absolventenleistung sowie den ZHdK Solopreis. Danach folgten zahlreiche Gastengagements an unterschiedlichen Stadttheatern in Luxemburg, Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Jeanne Werner hat bislang in einigen internationalen Filmproduktionen mitgewirkt. U.a. spielte sie 2014 ihre erste größere Kinorolle in Colonia Dignidad von Florian Gallenberger (Premiere am Toronto Film Festival 2015), in dem sie an der Seite von Emma Watson und Daniel Brühl zu sehen ist. 2020 hat sie die Hauptrolle im Kurzfilm Cru von David Oesch übernommen, und auch maßgeblich das Drehbuch mitgestaltet: Dieser hat am Tribeca Filmfestival den Kurzfilmpreis gewonnen. 2022 hat sie in Corsage von Marie Kreutzer (Premiere an den Filmfestspielen in Cannes in der Sektion „Un certain regard“) in einer größeren Nebenrolle mitgewirkt. Demnächst wird sie in Tereza Kotyks Nebelkind (Release: 2025) in der Hauptrolle zu sehen sein.
Neben ihrem Schauspielberuf hat Jeanne Werner zudem Germanistik und Romanistik an den Universitäten Zürich und Wien sowie an der FU Berlin studiert und mit einem Master of Arts im Schwerpunkt Mediävistik abgeschlossen.
Ausschreibung des 9. Drehbuchwettbewerbs
Gegenwart findet „Hopeful End“
Die Hauptpreisverleihung der 8. Runde war gleichzeitig die Auftaktveranstaltung für die nächste, bereits 9. Ausschreibung des Wettbewerbs:
Wir freuen uns gemeinsam mit dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport und dem Österreichischen Filminstitut anzukündigen, dass der Drehbuchwettbewerb aufgrund des großen Erfolgs bereits zum 9. Mal ausgeschrieben wird.
Diesmal zum Thema: Gegenwart findet „Hopeful End“
Thema
Die Krisen, welche die Wahrnehmung unserer Gegenwart zeichnen, sind real. Die Zahl der Menschen mit Existenz- und Zukunftsängsten nimmt zu. Medien befeuern diese Ängste, Filme und Literatur reflektieren sie. Aber diese Krisen sind nur ein Teil der Wirklichkeit.
Ein anderer Teil sind soziale Errungenschaften, menschliche Haltungen und Taten, die Anlass zu Hoffnung und Zuversicht geben. Etwas Optimismus in der Weltbetrachtung und Zukunftswahrnehmung ist nicht gleichbedeutend mit Naivität, sondern stärkt erwiesenermaßen die Resilienz, verleiht Phantasie und Energie.
An ein Happy End zu denken, heißt nicht, die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen, sondern in düsteren Phasen nach Lichtern Ausschau zu halten. Das „Prinzip Hoffnung“ ist aktueller denn je. Richten wir den Blick auf die filmische Gegenwart im Jetzt, in der Vergangenheit und in der Zukunft. Gibt es ein Hopeful Ending?
Das diesjährige Thema von If she can see it, she can be it - Frauen*figuren jenseits der Klischées ist für viele Genres offen – vom Sozialdrama, über Musical bis zu Climate Fiction.
Der zweistufige Wettbewerb
Der zweistufige Drehbuchwettbewerb IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT Frauen*figuren jenseits der Klischees findet 2025 zum neunten Mal statt. Ziel des Wettbewerbes ist es, die vermehrte Entstehung differenzierter, komplexer Frauen*figuren jenseits der Klischees für das österreichische und internationale Kino zu fördern. Insgesamt werden in zwei Wettbewerbsstufen Preisgelder in einer Gesamthöhe von 40.000 Euro vergeben. Die Preisgelder kommen den Autor*innen zugute. Dazu kommt eine dramaturgische Begleitung in einer Gesamthöhe von 10.500 Euro.
Mit einer gezielten Unterstützung von Drehbuchautor*innen bei der Entwicklung von Frauen*figuren jenseits der Klischees will das Drehbuchforum Wien dazu beitragen, dass heimische Autor*innen ihre Ideen in einem finanziell abgesicherten Rahmen frei ausarbeiten können, ohne (wie oft üblich) in Vorleistung zu gehen und ohne sich an vermeintlichen Erfolgsrezepten orientieren zu müssen.
Preisgeld 1.Stufe
5 x 5.000 Euro und dramaturgische Begleitung zur Entwicklung eines Treatments
Preisgeld 2.Stufe
1 × 15.000 Euro und dramaturgische Begleitung zur Entwicklung eines Drehbuchs
Einreichfrist: 10. Februar 2025
Zeitplan
10. Februar 2025 Einreichtermin
Ende April 2025 Preisverleihung der ersten Stufe
Anfang Juni 2025 Pitching
Anfang November 2025 Treatment-Abgabe
Ende November 2025 Hauptpreisverleihung
Wir freuen uns auf Eure/Ihre Einreichungen!
Alle weiteren Informationen zur Einreichung >
Drehbuchwettbewerb
Let's talk about scripts! - The Village Next to Paradise / Mo Harawe
Di, 10. Dezember 2024, 19 Uhr, Filmhauskino am Spittelberg
In einem abgelegenen Dorf in Somalia kämpft Mamargade, ein alleinerziehender Vater, mit den Herausforderungen des täglichen Lebens. Seine Schwester Araweelo sucht nach ihrer Scheidung bei ihm ein neues Zuhause. Cigaal, sein Sohn, wird in den Turbulenzen dieser zerbrechlichen Familie manchmal übersehen. Trotz unterschiedlicher Ziele in einer komplexen Welt findet die Familie durch Liebe, Vertrauen und Zuversicht ihren eigenen Weg.
The Village Next to Paradise feierte seine Premiere in der Schiene Un certain regard bei den Filmfestspielen von Cannes und war der erste somalisch (-österreichische) Film, der in diesem Wettbewerb lief. Zudem erhielt Mo Harawe den Outstanding Artists Awards des Österreichischen Kulturministeriums in der Kategorie Spielfilm, das Drehbuchforum Wien unterstütze das Projekt bei der Stoffentwicklung mit scriptLAB fiction.
Mo Harawe wird bei uns zu Gast sein und ausführlich über sein Drehbuch zum Film sprechen.
Es moderiert Robert Buchschwenter.
Film: 19 Uhr, Gespräch: 21.15 Uhr
Gespräch bei freiem Eintritt, Anmeldung erbeten
Filmvorführung: normaler Kartenverkauf
Filmhaus – Kino am Spittelberg, Spittelbergg. 3, 1070 Wien
Veranstaltung