Das Drehbuch aus der Perspektive anderer Departements.
Interdisziplinarität bedingt die Zusammenführung verschiedener Fachrichtungen und erzeugt vertiefendes Verständnis und vernetztes Wissen. Wir haben 2015 damit begonnen, filmische Gestaltungsmittel anderer Film-Departments in Bezug zur Praxis von Drehbuchautor*innen zu setzen. Mit welchen Mitteln feilen andere Departements an Figuren oder der Spannung und was kann das Drehbuch dazu liefern? Wir betrachten das Drehbuch (Figuren, Dramaturgie, Geschichte, Stoffentwicklung) aus der Perspektive von Kameraleuten, Cutter*innen, Ausstatter*innen, Sounddesigner*innen, Schauspieler*innen und anderen.
Sophie Maintigneux, eine der renommiertesten und produktivsten europäischen Kamerafrauen, die im Laufe ihrer Karriere sowohl mit den Meistern der Nouvelle Vague als auch mit jungen Filmemacherinnen drehte, bildete den Auftakt zu dieser Veranstaltungsreihe. 2017 wurde diese Reihe mit dem Bereich Schnitt fortgesetzt. Die Editorin Karina Ressler sprach aus ihrer reichhaltigen Erfahrung. Gerade Cutter*innen haben durch ihre Tätigkeit ein hohes Verständnis von Dramaturgie, das auch von Drehbuchautor*innen genützt werden kann.
Für 2018 konnten wir die renommierte und preisgekrönte Szenenbildnerin Katharina Wöppermann zu einem Werkstattgespräch gewinnen. 2019 sprachen Vertreter*innen aus dem Bereich Originalton, Sounddesign, Musik/Komposition in einem ausführlichen Werkstattgespräch mit konkreten Beispielen aus Drehbüchern und Filmen zu ihrer Lesart von Drehbüchern. Eingeladen wurden William Franck (Tonmeister und Lehrende an der Filmakademie Wien), Veronika Hlawatsch (Sound Designerin, Editorin) und Iva Zabkar (Komponistin).
2024 sollen drei unterschiedlich arbeitende Produzent*innen zu ausführlichen Werkstattgesprächen geladen werden und dann zum Abschluss gemeinsam über ihre Arbeit mit Drehbuchbüchern und Autor*innen diskutieren.