Impulsreferat Maya Götz 2017 © DrehbuchFORUM Wien/Marie Jecel

Maya Götz
Impulsreferat zu Heldinnen in Serie 2.0 Next generation

22. November 2021 19.00 Uhr, Zoom

Gestresst, unsympathisch und stets mit einem schlechten Gewissen:
Wie Film und Fernsehen berufstätige Frauen erzählt und wie sich das ändern lässt

 

Wie schon von Geena Davis und Maria Furtwängler es formuliert, brauchen Kinder, Jugendliche und Familien Vorbilder, um Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Bilder und Geschichten davon, dass Mädchen selbstverständlich in MINT-Berufen erfolgreich ihr Leben gestalten können. Bisher fehlt es jedoch genau daran. In Film und Fernsehen gibt es zwar durchaus starke Frauen, doch Medienanalysen zeigen: Die Frauen sind meist gestresst, unsympathisch und haben durchgehend ein schlechtes Gewissen. Parallel beweisen Männer als Experten, die uns z.B. die Pandemielage erklären, dass sie halt doch qua Geschlecht diejenigen sind, die im MINT-Bereich Bescheid wissen. Wie in der Politik sind es zumeist Männer, die die Macht in den Händen halten und kompetent die Welt regeln. Hier gilt es, neue Perspektiven und Geschichten zu erzählen, die durch die real existierende Diversität geprägt sind und Zuschauer*innen in besonderer Weise berühren. Filme über sympathische Mädchen- und Frauenrollen zeigen, das sie ihre Leben und die Gesellschaft prosozial gestalten können – wenn es auch manche Hindernisse zu bewältigen gilt. Filme können Weltbilder prägen und besitzen so die Chance, auf eine nachhaltige, prosoziale und geschlechtergerechte Gesellschaft hinzuwirken. Was das im Einzelnen heißt und wo die größten Fettnäpfchen und Klischees liegen, wird in diesem unterhaltsamen Vortrag zusammengefasst.

 

22. November 2021, 19.00 Uhr Online-Vortrag, anschließend Publikumsgespräch, moderiert von Wilbirg Brainin-Donnenberg

 

Eine Veranstaltung von Drehbuchforum Wien und FISA/BMDW

 

Poster – TV Klischees >


Maya Götz (Medienwissenschaftlerin München)

 

Dr. phil., verheiratet, drei Töchter (zwei leibliche, eine Pflegetochter), ist Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) beim Bayerischen Rundfunk und des PRIX JEUNESSE INTERNATIONAL. Sie schloss ihr Studium an der PH Kiel mit dem Staatsexamen für das Lehramt an Grund- und Hauptschulen und der Magistra der Pädagogik ab und promovierte 1998 an der Gesamthochschule Kassel mit der Dissertation „Mädchen und Fernsehen“.


Sie leitete über 180 empirische Studien u. a. zu Daily Soaps, Castingshows, Lernen mit dem Fernsehen, Fernsehfiguren und Identitätsarbeit und ist pädagogische Leiterin von SogehtMedien, der Medienkompetenzplattform von ARD und ZDF. Sie veröffentlichte bisher über 250 wissenschaftliche Artikel, 15 Bücher und ist weltweit in Fortbildungen für Kinderfernsehredaktionen tätigt. Ihr Hauptarbeitsfeld ist die Forschung im Bereich “Kinder/Jugendliche und Fernsehen”. Daneben arbeitet und veröffentlicht sie im Themenbereich geschlechterspezifischer Rezeptionsforschung.


Drehbuchwettbewerbs Heldinnen in Serie – next generation

 

Ausschreibung

Im Rahmen der 2. Ausgabe des Wettbewerbes werden ausschließlich Ideen für Serien für ein junges Zielpublikum, Familienserien für Kinder ab 6 Jahre und Jugendliche, mit mindestens einer zentralen weiblichen Hauptfigur aus den Bereichen MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik gesucht. Die eingereichten Exposés sollen positive Rollenbilder vermitteln und vor allem Mädchen dazu ermutigen, in diesen Bereichen tätig zu werden. Unter allen Einreichungen werden im Frühjahr 2022 durch eine mehrköpfige Jury sechs Exposés mit einem Preisgeld von je 20.000 Euro ausgezeichnet, die sich darüber hinaus für die Teilnahme an einem Mentoringprogramm für die Autorinnen und Autoren qualifizieren, das zwischen April und Herbst 2022 stattfinden wird und vom drehbuchForum Wien betreut wird.

 

Die Einreichfrist endet am 16. Jänner 2022.
Teilnahmebestimmungen und erforderlichen Unterlagen

Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort hat den Drehbuchwettbewerb „Heldinnen in Serie“ ins Leben gerufen, um die Darstellung von Frauenfiguren qualitativ zu verbessern, die Positionierung von Frauen in der Branche zu stärken und gleichzeitig einen Impuls für die Entwicklung von Serien in Österreich zu schaffen.

In Kooperation mit dem Drehbuchforum Wien