PITCHING!

3. Juni 2024 | 9:00-14:00
Haus der Wiener Wirtschaft, Straße der Wiener Wirtschaft 1, 1020 Wien

 

Wir laden alle Produzent*innen und Producer*innen sehr herzlich ein zu einer Pitching-Veranstaltung am 3. Juni 2024 von 9 – 14:00 Uhr in der WKW (Straße der Wiener Wirtschaft 1, 1020 Wien, gleich beim Praterstern), die im Rahmen des zweistufigen Drehbuchwettbewerbs IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT Frauen*Figuren jenseits der Klischees alle Produzent*innen stattfindet. 

 

Es wird für 10 von der Jury ausgewählte Autor*innen die Möglichkeit geschaffen, die für den Wettbewerb entwickelten Stoffe vorzustellen. Sie werden mit einem Gruppen-Coaching auf die Pitchings vorbereitet. Die Produzent*innen und Producer*innen haben die Gelegenheit spannende neue Stoffe zu entdecken und in ungezwungener Atmosphäre mit den Autor*innen ins Gespräch zu kommen.

 

Bislang wurden so über 100 Stoffe in konstruktiver Atmosphäre von den Drehbuchautor*innen vorgestellt und wir bekommen hervorragendes Feedback für die Veranstaltung, sowohl von Seiten der Drehbuchautor*innen als auch der Produzent*innen. Seit vergangenem Jahr ist die Teilnahme am Pitching für alle Produzent*innen geöffnet.

 

Der vorgegebene Schwerpunkt war diesmal Politthriller. Wir sind sehr glücklich über die hohe Qualität der Einreichungen. Diesmal werden auch wieder einige Preisträger*innen mit ihren Projekten teilnehmen.


 

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie am Pitching teilnehmen. Für Pausenverpflegung und Mittagessen ist gesorgt!

 

Die Anmeldung via mail an office@drehbuchforum.at ist noch bis zum 22. Mai möglich.

 

Infos zur Pitching-Veranstaltung:


Aus den 39 eingereichten Stoffen werden 10 von der Wettbewerbsjury ausgewählte Teilnehmer*innen (inklusive der Preisträgerinnen) bei der Pitching-Veranstaltung präsentieren. 

In kleinen Gruppen, im geschützten Rahmen und in kollegialer Atmosphäre, können die Autor*innen die Stoffe den Produzent*innen und Producer*innen vorstellen, im Anschluss daran erhalten sie Feedback und die Projekte werden besprochen.


Das einzelne Pitching dauert 15 Minuten, davon soll die Projektpräsentation 5 Minuten nicht überschreiten, damit anschließend noch 10 Minuten Zeit bleibt zum Nachfragen und für Feedback. 

Diesmal haben wir 3 eigene Räume zur Verfügung und jeder Tisch wird eigens moderiert. 





Für die Veranstaltung wird auch ein Pitching-Katalog erstellt, der sowohl Informationen für die Produzent*innen und Producer*innen als auch Drehbuchautor*innen enthält.


Dafür bitten wir um die Zusendung folgender Informationen:

 

  • Name
  • Foto
  • Name der Produktionsfirma
  • Email-Adresse
  • Webseite


Bitte schicken Sie diese Informationen für den Pitchingkatalog bis spätestens 27. Mai 2024 an office@drehbuchforum.at.

 

Wenn wir diese Unterlagen in den letzten Jahren schon erhalten haben, können wir diese verwenden und Sie brauchen uns nichts extra schicken.




 

Die Pitching-Veranstaltung ist eine Kooperation des Drehbuchforum Wien, Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, das Österreichischen Filminstitut/gender*in*equality in Zusammenarbeit mit FC Gloria Feminismus Vernetzung Film, Film Fatale - Interessensgemeinschaft österreichischer Producerinnen & Produzentinnen, Propro Produzentinnenprogramm und der Fachvertretung Film und Musikwirtschaft der WKW.

 

 

IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT

Frauen*figuren jenseits der Klischees

Am Montag Abend, dem 29. April 2024 fand die feierliche Preisverleihung der ersten Runde des zweistufigen Drehbuchwettbewerbs IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT im Filmcasino in Wien statt.

 
Die hochkarätige Jury hat aus 39 eingereichten Exposés 5 ausgewählt, die jeweils mit einem Preisgeld von je 5.000 Euro ausgezeichnet wurden. Die Auszeichnung umfasst zusätzlich eine dramaturgische Begleitung durch erfahrene Drehbuchautor*innen, die gemeinsam mit den Preisträger*innen ausgewählt werden.
 


Die Preisträger*innen der 1. Wettbewerbsstufe


Das Drehbuchforum Wien, das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, das Österreichischen Filminstitut/gender*in*equality und FC GLORIA Feminismus Vernetzung Film freuen sich sehr, die Preisträger*innen der ersten Wettbewerbsstufe (vom Exposé zum Treatment) von IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT bekannt zu geben:
 
·      Kerstin Schütze mit Cold War Kid
·      Kim Strobl mit Long Pila
·      Elisabeth Bakambamba Tambwe und Paul Porenta mit Masks Off
·      Jeanne Werner mit Die Frauenburg
·      Anna Katharina Wohlgenannt mit Aufruf zur Erfindung des Glücks
 
Eine faszinierende Bandbreite an Politthriller-Projekten und Protagonistinnen, die ungewöhnliche Geschichten verspricht:

Eine Literaturdozentin, die unerwartet ins Fadenkreuz einer Special Investigation der CIA gerät, die einen Maulwurf in den eigenen Reihen sucht. (Cold War Kid)
Eine Journalistin, die gleichzeitig korrupte Machenschaften des Regierungschefs in Borneo aufdeckt und mit heftigen familiären Konflikten kämpft. (Long Pila)
Eine kongolesische Psychotherapeutin in Wien zwischen Geschäften und Intrigen rund um den Minenabbau einer europäischen Aristokratenfamilie und ihrer eigenen Familie im Kongo, auch um Zugehörigkeit und Identität. (Masks off)
Eine barmherzige Burgherrin im Mittelalter und ihre gelehrte, Geschichten erzählende Cousine, die in einen politischen Streit um die einzige Frauenburg geraten. Gelingt es ihnen gemeinsam diese vor dem brutalen Patriachat zu retten? (Die Frauenburg)
Drei politische Aktivistinnen bei ihrem feministischen, anti-kapitalistischen und anti-rassistischen Widerstandskampf in der Terrororganisation ROTE ZORA zwischen Verbesserung der Welt und persönlichem Glück. (Aufruf zur Erfindung des Glücks)

Wir danken der fünfköpfigen Jury:
 
Milan Dor, Drehbuchautor und Dramaturg
Carolin Otto, Drehbuchautorin und Präsidentin der Federation of European Screenwriters
Agnes Pluch, Drehbuchautorin
Angelika Reitzer, Schriftstellerin und Filmemacherin
Arman T. Riahi, Drehbuchautor, Regisseur und letztjähriger Preisträger
 
Der 2016 initiierte Drehbuchwettbewerb IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT. Frauen*figuren jenseits der Klischees unterstützt Autor*innen bei der Entwicklung innovativer Frauen*figuren mit dem Ziel mehr Vielfalt, Lebendigkeit und neue Vorbilder in die Drehbücher und damit auch in die österreichischen und internationalen Kinos zu bringen.
 
Dank an das Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlichen Dienst und Sport – unser Partner des Wettbewerbs – danke an Peter Schernhuber für die Finanzierung des Wettbewerbs, um den uns viele beneiden. Danke an Roland Teichmann – Leiter des Österreichische Filminstitut und Iris Zappe-Heller - Stellvertretende Leiterin des Österreichischen Filminstituts und Beauftragte für Gender & Diversity für ihr kontinuierliches Engagement.

 

Schwerpunkt: Politthriller


Dieses Genre beleuchtet politische Abgründe und oft beruhen sie auf wahren Begebenheiten. Politiker*innen geraten unter Druck, weil sie Versuchungen nicht widerstehen konnten, mit denen sie vom organisierten Verbrechen, profitgierigen Konzernen oder dunklen umstürzlerischen Mächten geködert wurden.

Anmeldung

Wir freuen uns sehr darüber, dass der Drehbuchwettbewerb If she can see it, she can be it bereits in achter Runde stattfindet. Die zwei Vorgaben – Frauen*figur in der Hauptrolle und das diesjährige Thema „Politthriller“ – bedeuteten eine Einschränkung, aber eben auch eine spannende Herausforderung und die Teilnahme war mit 39 Einreichungen erfreulich zahlreich.
Durch den Drehbuchwettbewerb fühlen sich viele Autor*innen ermutigt, bewusst differenzierte Frauen*figuren zu entwickeln und andere Geschichten zu erzählen.
 
Die Jury bekam eine erfreulich große Bandbreite an Stoffen mit diversen Themen und Figuren zu lesen. Es gelang diesmal auch eine größere Vielfalt der Einreichenden - Autor*innen mit diversen Herkunftsgeschichten und verschiedenen Geschlechtsidentitäten reichten zum Wettbewerb ein.
 
Aus 39 eingereichten Exposés wurden in der 1. Stufe 5 Exposés von der hochkarätigen Jury ausgewählt und mit einem Preisgeld von je 5.000 Euro und einer zusätzlichen dramaturgischen Begleitung prämiert. In der 2. Stufe wählt die Jury aus den fünf entstandenen Treatments den mit 15.000 Euro dotierten Hauptpreis aus. Damit ist der Preis einer der höchstdotiertesten Drehbuch-Entwicklungspreise der heimischen Branche und setzt ein klares Zeichen für eine positive Veränderung von Frauen*figuren auf der Leinwand.
 
Zusätzlich zu den Preisträger*innen haben fünf weitere von der Jury ausgewählte Autor*innen die Gelegenheit im Rahmen eines Pitchings am 3. Juni 2024 in der WKO Wien (Fachvertretung Wien Film- und Musikwirtschaft) ihre Stoffe Produzentinnen und Producerinnen zu präsentieren. Die Pitching-Veranstaltung ist eine Kooperation von Drehbuchforum Wien, FC GLORIA – Feminismus Vernetzung Film, Film Fatale – Interessensgemeinschaft österreichischer Producerinnen & Produzentinnen, Propro Produzentinnenprogramm und Österreichischem Filminstitut/gender*in*equality und der Fachvertretung Wien Film- und Musikwirtschaft in der WKW. 
 
 
Ausblick
Die fünf ausgewählten Stoffe werden bis Anfang November 2024 zu Treatments weiterentwickelt und stehen dann erneut im Wettbewerb. Einer der Stoffe wird durch die Jury mit einer weiteren Förderung von 15.000 Euro ausgezeichnet. In dieser Phase geht es um die Entwicklung vom Treatment zu einem fertigen Drehbuch. Auch diese Phase schließt eine dramaturgische Begleitung mit ein.
 
Mit dem Drehbuchwettbewerb IF SHE CAN SEE IT, SHE CAN BE IT und dem anschließenden Pitching wird vielen Stoffen ein guter Start in die Drehbuchentwicklung gegeben und ein klares Signal an die Filmbranche gesetzt: Es gibt viele talentierte Drehbuchautor*innen und innovative Frauen*figuren jenseits der Klischees. Es bleibt zu hoffen, beziehungsweise zu erwarten, dass die einen wie die anderen das Interesse von Produktionsfirmen und Förderstellen wecken, wichtige Beiträge zur Stoffentwicklung in Österreich liefern und dadurch auch zur gendergerechteren Verteilung der Fördermittel beitragen.

 


Die Preisträger*innen

Kerstin Schütze

für Cold War Kid

 

Jurybegründung

Die deutsche Literaturdozentin Helen ist für einen Vortrag an eine amerikanische Universität nach New York gereist und entdeckt ihre Jugendliebe Tom im Auditorium.

Doch wie vor zwanzig Jahren verschwindet er kurz darauf spurlos. Auf der Suche nach ihm gerät sie ins Fadenkreuz einer Special Investigation des CIA.

 

Das könnte der Anfang eines Hitchcock Films sein. Das Besondere am Exposé "Cold War Kid" ist aber, dass es von einer Autorin stammt, die im Umfeld des UN Headquarters aufgewachsen ist und ihre Kindheit zwischen den USA und der DDR verbrachte. Kerstin Schütze kennt das Milieu über das sie schreibt. Und sie schreibt gut. Die Jury ist davon überzeugt, dass ihr Exposé zu einem spannenden Polit-Thriller werden wird.

 

Cold War Kid

Die Literaturdozentin Helen (42) gerät unerwartet ins Fadenkreuz einer Special Investigation der CIA, welche einen Maulwurf in den eigenen Reihen sucht. 

 

Kerstin Schütze

Geboren 1975, lebt und arbeitet als freie Drehbuchautorin und  Regisseurin in Wien. Sie ist im diplomatischen Umfeld der UNO New York aufgewachsen  und pendelte viele Jahre zwischen den USA und der DDR. Nach Beendigung des Abiturs lernte sie, Pässe und Geldscheine in der Bundesdruckerei GmbH zu drucken. Später studierte sie Theaterregie am Mozarteum in Salzburg und assistierte an verschiedenen deutschen Theatern. Es folgten eigene Theater-& Audioproduktionen (Hörspiel, Hörbuch, Feature & Literatur-sendungen für den ORF). Seit 2010 schreibt sie als Drehbuchautorin für deutsche und österreichische Sender, seit 2019 überwiegend Kino. Aktuell ist sie mit einer Komödie im Writers Lab UK & Europe präsent.

 

 

Anmeldung


Kim Strobl

für Long Pila
 
Jurybegründung
Sofie sieht es als ihre Pflicht, Missstände aufzudecken, und als ihre Berufung, für die Rechte Benachteiligter zu kämpfen. Sie ist Journalistin und arbeitet gerade an einer Geschichte über die Machenschaften des Regierungschefs von Borneo. Bald überschreitet sie nicht nur geographische und kulturelle Grenzen, sondern auch die ihres Berufs. Sophie deckt nicht nur auf, sie greift ein. Aus dem Wunsch das Richtige zu tun, setzt sie sich ins Unrecht und gefährdet letztendlich auch ihre eigene Familie.
Vor dem Hintergrund einer spannenden Thrillerhandlung gelingt es der Autorin, ihre Hauptfigur immer tiefer in moralische Konflikte zu verstricken. Sie berührt dabei Themen wie „Gemeinwohl versus individuelle Freiheit“ oder die Frage, ob manches vermeintlich gute Werk in sogenannten Entwicklungsländern nicht eher Fortsetzung von Kolonialismus ist. Damit zwingt sie auch uns, den eigenen privilegierten Blick auf ein fremdes Land zu hinterfragen und unser Wertesystem zu überprüfen.
 
Long Pila
Sofie Gabner (55) ist eine engagierte Journalistin, die fest entschlossen ist, die korrupten Machenschaften des Regierungschefs in Borneo aufzudecken - anstatt sich mit ihren eigenen Konflikten zu Hause auseinanderzusetzen. Erst als diese beiden Welten aufeinanderprallen, muss sie sich entscheiden, ob sie für ihre Familie oder die Zukunft von Borneo kämpfen soll.
 
Kim Strobl

(geboren 1982 in Innsbruck) studierte Film & TV Produktion und Regie in London, wo sie 11 Jahre lebte. Danach folgten 12 Jahre Produktionserfahrung in Film, Werbung, TV. Sie führte Regie bei 8 Kurzfilmen und gewann dafür zahlreiche Preise, u.a. einen BAFTA. Mit ihrem Debüt-Spielfilm „Madison“ (Kinostart 2021) gewann sie u.a. den Kinder-Medien-Preis „Der Weiße Elefant" für Beste Kinoproduktion. Danach machte sie Serien-Erfahrung mit 2 Staffeln „Soko Linz“ (ORF/ZDF, je 4x 45min) und der
ersten Staffel von „Die drei !!!“ (Disney+, 5x 30min). Neben der Entwicklung der Mini-Serie „Am Wörthersee“ schreibt Kim an ihrem historischen Bergdorf-Thriller „Schneeblind“ und dem Politthriller „Long Pila“, der die Abholzung in Borneo thematisiert. 

Anmeldung


Elisabeth Bakambamba Tambwe und Paul Porenta

für Masks Off
 
Jurybegründung
Geschäfte, Korruption, Intrigen und Lügen rund um den Minenabbau und die Verstrickung einer europäischen Aristokratenfamilie und der kongolesischen Herkunftsfamilie der Hauptfigur werden in dieser Geschichte ebenso thematisiert wie Widerstandskraft Einzelner und Utopien. Dahinterstehende Fragen der Ökologie, wirtschaftlicher Interessen und moderner Sklaverei lassen einen globalen Politthriller erahnen, es ist aber auch ein persönlicher Thriller um Zugehörigkeit und Identität innerhalb einer alten und starken Kultur, zu der die Hauptfigur, eine junge kongolesische Psychotherapeutin in Wien die Bezugspunkte längst verloren hat, und um das psychologische und historische Phänomen von „Mutter Afrika“. Traumsequenzen, eine Reise ins Bewusste und Unterbewusste seiner Protagonistin und die Komplexität des Lebens einer afrikanischen Frau in verschiedenen kulturellen Kontexten, nicht zuletzt ein vielschichtiges und diverses Personal und mythische und zeitgenössische Blicke ins Dunkle, aber auch Helle von Familien und Gesellschaft haben uns sehr interessiert – und wir sind gespannt auf „Masks off“.
 
Masks Off
After an accident in her father Fudgo's Coltan mine in Congo, Malaïka's (31) privileged life in Vienna is deeply affected. To ensure her safety, Malaïka seeks refuge with Fudgo's Austrian associate. Meanwhile, her father tasks her with the mission of finding evidence to prove his innocence. What she discovers shakes the very foundation of everything Malaïka thought she knew about herself.


Elisabeth Bakambamba Tambwe
Elisabeth Bakambamba Tambwe wurde 1971 in Kinshasa, Demokratische Republik Kongo, geboren und verbrachte prägende Jahre in Frankreich, wo sie ihr Kunststudium fortsetzte. Im Jahr 1998 erhielt sie das „Diplôme National d'Expression Plastique“ mit Auszeichnung der Jury für ihre bildhauerischen Arbeiten an der School of Fine Arts in Tourcoing, Frankreich. Als Künstlerin, Choreografin und Regisseurin erforscht Tambwe ein breites Spektrum kreativer Ausdrucksformen, darunter Performance, Choreografie, Film (The Mask of the Schwarzen-Löwenbergs, 2021), interaktive und generative Kunst sowie verschiedene Dramaturgieformen und Raumkonzepte wie Installationen und Bühnen. Ihr Schwerpunkt liegt in der Erforschung neuer Formen des Andersseins und der einzigartigen Beziehungen und Sprachen, die sie inspirieren. Sie erforscht, was diese Formen des Andersseins über unser Menschsein offenbaren und wie sie den Begriff des Anthropozentrismus herausfordern. Tambwes Projekte sind kollaborativ und transdisziplinär und zielen darauf ab, gemeinsame Forschungsräume zu schaffen, die eine Brücke zwischen Performancekunst und Sozialwissenschaften schlagen. Elisabeth Bakambamba Tambwe lebt und arbeitet seit 2008 in Wien/Österreich.


Paul Porenta
Paul Porenta wurde 1990 in Salzburg geboren. Er studierte „Philosophie“ an der Universität Wien und „Buch und Dramaturgie“ an der Filmakademie Wien. Anschließend schloss er das Master-Programm „Writing for Screen and Television“ an der USC School for Cinematic Arts in Los Angeles ab. Seit 2016 leitete er Drehbuch-Workshops am Medienkulturhaus mkh in Wels.

Anmeldung


Jeanne Werner

für Die Frauenburg 
 
Jurybegründung
Die facettenreiche Geschichte der Cousinen Laudine und Lunete führt uns in das 13. Jahrhundert zurück. Burgherrin Laudine nimmt verfolgte, arme Frauen, Kinder und Alte in der Frauenburg auf. Lunete, ihre gelehrte Cousine und eine begnadete Erzählerin, steht diesem unbegrenzten Asyl skeptisch gegenüber, denn es führt zu einseitiger Ausbeutung und Unmut der Bauern und ist eine Gefahr für den Fortbestand der einzigen unter weiblicher Führung stehenden Burg. Der Streit der beiden Frauen um den richtigen Weg und die daraus resultierenden Intrigen weisen trotz des historischen Settings auf aktuelle Auseinandersetzungen. Die Welt, die Autorin Jeanne Werner vor uns ausbreitet, ist reich an Kinobildern und Spannung. Ihr herausragender Stoff hat nach Meinung der Jury alle Voraussetzungen, zu einem historischen Thriller im Stil von Umberto Ecos Der Name der Rose zu werden.
 
Die Frauenburg
Eine weiblich geführte Burg, um 1200 herum: Die Burgherrin MORGANE (45) will alleinige Macht in ihrem barmherzigen Matriarchat. Doch die aufstrebende Hofdichterin LUNETE (40) untergräbt ihre Autorität. Ihr gnadenloser Streit führt sie in die Fänge des übermächtigen Artushofes…
 
Jeanne Werner

Jeanne Werner ist eine luxemburgische Schauspielerin und lebt seit 2017 in Wien. Sie hat ihr Studium „Master of Arts in Schauspiel“ an der Zürcher Hochschule der Künste abgeschlossen und erhielt dabei den Emil Oprecht Preis für eine herausragende Absolventenleistung sowie den ZHdK Solopreis. Danach folgten zahlreiche Gastengagements an unterschiedlichen Stadttheatern in Luxemburg, Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Jeanne Werner hat bislang in einigen internationalen Filmproduktionen mitgewirkt. U.a. spielte sie 2014 ihre erste größere Kinorolle in Colonia Dignidad von Florian Gallenberger (Premiere am Toronto Film Festival 2015), in dem sie an der Seite von Emma Watson und Daniel Brühl zu sehen ist. 2020 hat sie die Hauptrolle im Kurzfilm Cru von David Oesch übernommen, und auch maßgeblich das Drehbuch mitgestaltet: Dieser hat am Tribeca Filmfestival den Kurzfilmpreis gewonnen. 2022 hat sie in Corsage von Marie Kreutzer (Premiere an den Filmfestspielen in Cannes in der Sektion „Un certain regard“) in einer größeren Nebenrolle mitgewirkt. Demnächst wird sie in Tereza Kotyks Nebelkind (Release: 2024) in der Hauptrolle zu sehen sein.
Neben ihrem Schauspielberuf hat Jeanne Werner zudem Germanistik und Romanistik an den Universitäten Zürich und Wien sowie an der FU Berlin studiert und mit einem Master of Arts im Schwerpunkt Mediävistik abgeschlossen.


Anna Katharina Wohlgenannt

für Aufruf zur Erfindung des Glücks
 
Jurybegründung
Mit klarem Blick und starken Bildern zieht uns die Autorin dieses Stoffes rasch in die Leben ihrer außergewöhnlichen Figuren. In die 1980er Jahre hineinversetzt, begleiten wir Angelika, Hilde und Eva bei ihrem feministischen, anti-kapitalistischen und anti-rassistischen Widerstandskampf innerhalb - und außerhalb - der Terrororganisation ROTE ZORA. 
Doch es sind nicht die Attentate, auf denen der Fokus dieser Geschichte liegt. Vielmehr ist es der alltägliche Überlebenskampf politischer Aktivistinnen, die kriminalisiert und in den Untergrund gedrängt werden von der Staatsmacht, die sie systematisch benachteiligt. Beim Lesen wird bald klar: Diese Geschichte könnte auch im Jetzt spielen. 
Denn es sind nicht nur die politischen Forderungen, die bis heute nachhallen. Es ist auch die sich ständig wandelnde Suche dieser Kämpferinnen nach dem Glück, die in uns resoniert. Wie das geht, für eine bessere Welt zu kämpfen, und dabei gleichzeitig das eigene Glück neu zu erfinden, darüber wollen wir gerne mehr lesen - und sehen. 
 
Aufruf zur Erfindung des Glücks
Ein Anschlag der deutschen feministischen Terrororganisation „Rote Zora“ stellt das Leben der Österreicherin Eva und der Deutschen Angelika auf den Kopf. Während Eva eine starke Fürsprecherin für die Anliegen von Frauen wird, muss Angelika untertauchen, weil sie steckbrieflich gesucht wird. Gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Hilde landet sie in Wien, wo die beiden über mehrere Jahre hinweg als U-Boot leben. Die Illegalität bringt allerdings mit sich, dass Angelika und Hilde immer tiefer in eine Spirale aus Kriminalität geraten.


Anna Katharina Wohlgenannt
Anna Katharina Wohlgenannt schreibt Drehbücher und arbeitet als Regisseurin von Spiel- und Dokumentarfilmen, sowie als Produzentin. Während ihrem Studium der Theater- Film- und Medienwissenschaften (2001-2007) in Wien und Berlin setzte sie zunächst einige Kurzspielfilme um. Ab 2008 realisierte sie dann zwei Dokumentarfilme, sowie den Kurzspielfilm „Zuhause“. Von 2017 an folgten etliche TV-Dokumentationen für ORFIII, ORF2, ORF1, 3sat und das ZDF. Das mittellange Spielfilmprojekt „Zwei Mütter“ (AT) bildete 2021 den Ausgangspunkt für ihre Tätigkeit als Produzentin. Im Laufe ihrer Karriere hat Anna Katharina Wohlgenannt zudem folgende Stipendien zuerkannt bekommen: Script Lab Stipendien des Drehbuchforums für Fiktion (2012) und für Dokumentarfilm (2015), Teilnehmerin am Mentoring Programm für Künstlerinnen des BKA (2013) und FC Gloria (2016), Arbeitsstipendien dem BMKOES 2016 und 2021, Werkstipendium Literar Mechana 2021, Arbeitsstipendium des MA7 2022.

Anmeldung


Keynote zur Preisverleihung

Wir freuen uns sehr, diesmal Oberstaatsanwältin Mag.a. Beatrix Winkler (Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft) für eine Keynote zum Thema Politthriller gewonnen zu haben. Ein Themenfeld, dass gerade jetzt sehr viel Stoff für Politthriller bietet. Wir konnten Beatrix Winkler bereits 2022 in unserer Exkursionsreihe Arbeit Alltag Welt begrüßen, sie begeisterte die Teilnehmer*innen sehr und wir freuen uns nun auf einen weiteren spannenden Abend.

 

Die musikalische Begleitung der Preisverleihung kam von Christina Ruf (Cellistin & Komponistin)

Im Anschluss luden wir zu Cocktails, Wein, alkoholfreien Getränken und kleinen Imbissen.


Jury

 

Milan Dor

 

In Wien geboren, aufgewachsen in Belgrad. Nach einem abgebrochenem Architekturstudium in Belgrad, Übersiedelung nach Wien. Es folgte ein Studium an der Universität Wien (Theaterwissenschaft). Nach abgeschlossenem Studium an der Wiener Filmakademie in den Fächern Regie und Drehbuch, führte er Regie bei zwei Kinofilmen und zahlreichen Fernsehproduktionen, für die er auch die Drehbücher schrieb. Sein Spielfilm “Malambo” wurde 1984 beim Filmfestival Mannheim mit dem Großen Preis ausgezeichnet, 1985 erhielt er den österreichischen Würdigungspreis für Filmkunst.
Gemeinsam mit Danny Krausz gründete er 1988 die Dor Film Produktion GmbH. Als Produzent zeichnete er für Filme wie “Indien” (1993), “Ich gelobe” (1994), oder “Deine Schönheit ist nichts wert” (2012, ausgezeichnet mit dem Österreichischen Filmpreis 2014) verantwortlich.

Carolin Otto

 

Carolin Otto, geboren in Hamburg, aufgewachsen im Rheinland, studierte an der HFF München Dokumentarfilm und Regie, absolvierte im Anschluss die Drehbuchwerkstatt und promovierte (PHD) an der Bauhaus-Universität Weimar in Freier Kunst über das Thema Drehbuchschreiben Von den Fakten zur Fiktion. Seit 1995 als Drehbuchautorin und Filmemacherin tätig. Sie schrieb TV-Drehbücher unter anderem für Polizeiruf, Tatort, Bulle von Tölz, München 7, Lena Lorenz, den ZDF-Zweiteiler Bier Royal und die Adaption von Justizpalast. Sie ist Autorin, Regisseurin und Produzentin der Kinofilme Aphrodites Nacht und Der Weiße Rabe. Seit 2019 ist sie Präsidentin der FSE (Federation of Screenwriters in Europe). 2025 erscheint ihr erster Roman Berchtesgaden im Lübbe-Verlag. Sie lebt in München.

Agnes Pluch

 

Anfang der 90er Jahre leitete sie als Geschäftsführerin das Drehbuchforum Wien und den Drehbuchverband Austria. Danach war sie 3 Jahre als Redakteurin beim ORF. Seit 1999 ist sie ausschließlich als freie Drehbuchautorin tätig und schreibt für Kino und TV. Darunter Kinoproduktionen wie „Der Kameramörder“, „Der Fall des Lemming“ oder „In 3 Tagen bist du tot, 2“. 2003 erhielt sie für „Ikarus“ den „Max Ophüls Preis“ für das beste Drehbuch. Für das Fernsehen war sie an zahlreichen, mehrfach prämierten Produktionen beteiligt, wie dem Zweiteiler „Vermisst“, der für den Grimme-Preis nominiert wurde, „Die Kinder der Villa Emma“ oder dem Film „Die Auslöschung“, der neben einer Nominierung für den Grimme-Preis die Romy für den besten Fernsehfilm, den 3-Sat-Zuschauerpreis und den Thomas-Pluch-Drehbuchpreis erhielt. Für „Balanceakt“ erhielt sie die Romy für das beste Drehbuch TV 2020. Zuletzt schrieb sie die 6- teilige Miniserie „Am Anschlag – Die Macht der Kränkung“ und konzipierte die Fortsetzung „Am Ende – Die Macht der Kränkung“, die 2023 mit der Romy für das beste Drehbuch TV prämiert wurde.

Angelika Reitzer

 

Angelika Reitzer, geb. 1971 in Graz, lebt nach Studien in Salzburg und Berlin schon lange als Schriftstellerin, Drehbuchautorin und Filmemacherin in Wien. Sie hat Germanistik und Geschichte studiert, die Drehbuchwerkstatt München an der HFF und die Friedl Kubelka Schule für unabhängigen Film absolviert.
Angelika schreibt Romane und Prosa (Taghelle Gegend, Unter uns, Wir Erben, Obwohl es kalt ist draußen, Frauen in Vasen), lyrische (Inventar der Gegend) und dramatische Texte und macht Filme, zuletzt hat sie eine Oper geschrieben (Regina, steirischer herbst ’22), ihr Filmessay „abstechen” hatte auf der Diagonale 2024 Premiere und ist im Internationalen Wettbewerb der Kurzfilmtage Oberhausen vertreten.
Für die Kurzfilmtrilogie von Antoinette Zwirchmayr Woran wir uns erinnern (Der Zuhälter und seine Trophäen, Josef. Täterprofil meines Vaters, Im Schatten der Utopie; Diagonale-Preis für den besten Kurzfilm u.a.) hat sie die Off-Texte, für Zwirchmayrs ersten Kurzspielfilm „Dear Darkness“ das Drehbuch geschrieben.
Versch. (Litertur-)Preise, u.a. Outstanding Artist Award und Literaturpreis des Landes Steiermark.

Arman T. Riahi

 

Riahi wurde 1981 im Iran geboren und ist in Wien aufgewachsen. Seit 2005 ist Riahi als Regisseur und Drehbuchautor tätig. Sein erster Langfilm Schwarzkopf feierte seine internationale Premiere im Wettbewerb des 17.Sarajevo Film Festival. Der erste gemeinsame Film mit seinem Bruder Arash, das Cross-Media-Projekt Everyday Rebellion, nahm an über 60 internationalen Festivals teil. 2013 war Riahi mit seinem Treatment Fuchs im Bau einer der START-Stipendiaten für Filmkunst des BMKOES. Riahis Spielfilmdebüt Die Migrantigen gewann u.a. den Publikumspreis des Filmfestival Max Ophüls Preis 2017, sowie eine ROMY für das Beste Drehbuch Kinofilm und war einer der drei erfolgreichsten österr. Kinofilme 2017 mit knapp 100.000 Kinobesucher*innen. In der Saison 19/20 lief das von Riahi, Petrović und Rahoma adaptierte Theaterstück von Die Migrantigen an den Kammerspielen der Josefstadt. Riahis zweiter Spielfilm Fuchs im Bau (2020) wurde mit 20 internationalen Preisen gewürdigt, darunter der Goldene Olivenbaum für den Besten Film des Festival del Cinema Europeo in Lecce, Beste Regie und Bestes Drehbuch beim Filmfestival Max Ophüls Preis, vier Österreichischen Filmpreisen und weiteren Drehbuchpreisen. Riahis Treatment Riot/Girl ist Hauptpreisträger der letzten Ausgabe des Drehbuchwettbewerbs If She Can See It, She Can Be It.